30. September 2020

wider den religiösen Kitsch

Klonovsky frug am Sonntag, ob der Zeller hinter der katholischen Schmiererei steckt, die als Politpornografie (Volker) qualifiziert werden kann.

Ja, zumindest mit unter der Decke. Theresianer protestieren gegen Mutter-Theresa-Karikatur
Vertreter von Verbänden und Parteien distanzieren sich von der Inte­grationsbeauftragten Widmann-Mautz, die ein Gemälde entgegen­ge­nommen hat, mit dem das Andenken an Mutter Theresa in den Schmutz gezogen wird.
Ich denke, nun endlich hat sich der Zeller den Orden wider religiösen Kitsch redlich verdient. Steimeier muß handeln.

Hihi, wenn die Leute wüßten, was für eine falsche Rupie diese Theresa war.

Da stehe ich so verloren in einem riesengroßen Buchladen, einen voluminösen Kriminalschinken unter der Achsel und weiß mir keinen anderen Rat, als als Hilfsbedürftiger das Personal zu belästigen.
Wo find ich'n hier den Steimle?

Steimle? Eher nicht. Sie wissen doch, der ist nicht mehr so gut angesehen, daß er öffentlich ausliegt. Komm'se mal mit an den Computer, ich such ihn den raus.

Ich kann ihnen den bestellen, ist so in zwei drei Tagen da. Dann können sie ihn abholen.
Dann schlender ich endlos lange Wege gen Kasse, löhne den Volianten, war da hilfsbereite Dame auch schon da und flötete der Chefin, bestell­verantwortlichen Person oder einfach nur so so leise ins Ohr, daß auch ich es hören konnte.
Du, der Kunde hat gerade den neuen Steimle bestellt. Ich wußte gar nicht, daß der ein neues Buch draußen hat. Faber & Faber, Sparte Humor. Müßten wir eigentlich einen kleinen Stapel für die Laufkundschaft bestellen.
Ich hätte nie im Leben vermutet, daß ich einmal derart subersiv im Lande unterwegs sein muß, den deutschen Buchhandel auf Lücken im Angebot aufmerksam machen zu müssen.
Neo Rauch: „... wir haben es beim Ikonoklasmus ja mit einer Geistes­krankheit zu tun. Wer sich an einem Bild versündigt, wer ein Bild zer­stört, der ist ein Schwachsinniger. ...“
Oder, um es mit den Worten eines Schriftsachverständigen auszudrücken:
„Beginnt eine Gesellschaft ihre Kasper zu köpfen, dann wissen wir, den Herrschenden liegen die Nerven blank.“