12. August 2021

Paul McCartney zeigt den Bauern, wo man den Most holt

Hans Scheuerlein
Vielleicht ist „Ram“ das insgesamt gelungenste Album des Ex-Beatles – auf jeden Fall aber ist es das einzige, das unter dem Signet Paul & Linda McCartney läuft.

Paul McCartney ist wahrscheinlich einer der heißesten Anwärter auf den Titel des größten Popstars aller Zeiten. Für mich ist er das bereits seit meiner frühesten Jugend. Die Beatles waren da allerdings schon Geschichte. Und so lernte ich ihn auch zuerst über seine Wings kennen, musste mich dann aber schon bald darüber belehren lassen, dass er vorher einer der legendären Fab Four gewesen war. Das eröffnete natürlich noch einmal eine ganz neue Dimension, die mich seither nicht mehr losgelassen hat und schon mein ganzes Leben lang begleitet und beschäftigt. Umso mehr freute ich mich dann, als der inzwischen 79-Jährige pünktlich zum gelockdownten Weihnachten 2020 sein drittes selbstbetiteltes Soloalbum „McCartney III“ (insgesamt sein neunundvierzigstes!) auf den Markt brachte und damit ganz bestimmt nicht nur mir etwas Licht in diese düsteren Zeiten zauberte.

RAM war gut, zweifellos. "Band On The Run" und "Venus & Mars" waren auch gut. Oder sogar besser? Zumal ich Venus & Mars als DTS-Edition aus den 90ern im Schrank stehen habe, also Raumklang ohne Raum, bzw Raum ohne Klang, denn damals verfügte ich nur über zwei Boxen.

Wer die Live-Aftritte des Recken kennt weiß, daß einige Beatles-Songs immer noch die zuverlässigsten Kracher waren und immer dazugehörten, denn auch das war Paul McCartney immer, ein Beatle.