12. Juli 2022

der Bürger als Staatsfeind

Ulrich Schödlbauer
Es ist für die Bürger eines Staates leichter, ihren Regierenden ein intellektuelles Defizit zu bescheinigen, als sich einzugestehen, „der Staat“ könne vorsätzlich gegen ihre Interessen handeln. Das Gros fürchtet das Odium des Staatsfeindes so sehr, dass es lieber mit doppeltem Eifer seine Verteidiger denunziert, als dass es zu seinen Interessen stünde. Wer diesen simplen Mechanismus aus seiner Wahrnehmung ausblendet, „versteht“ vieles nicht, von dem andere sagen, sie verstünden nicht, was daran nicht zu begreifen wäre.
Monika Maron
„Dann bin ich Delegitimierer des Staates“
PPQ
Aber wenn Du selbst schaust, dass Du Opas P38 schön pflegst, dann verwandelst Du dich natürlich sofort vom Vorsorgen zum Prepper und von getreuen Staatsbürger*In, der Empfehlungen vom zuständigen Bundesamt strikt befolgt, zu einem Staatsfeind, der nur an sich denkt. Vor die Entscheidung gestellt, das eine zu sein oder das andere zu sein, haben wir jedenfalls keine Wahl gehabt. Fühle ich mich also schuldig? Nein, das tue ich nicht.