Die einen ritzen, die anderen lassen ritzen. Die einen sagen, das ist sinnlos, die anderen halten Ritzen für eine sinnvolle Aktion. In meinem Fall ist die letztere Version die deutlich ergiebigere, auch wenn der Prick-Test negativ war, denn das war eine positive Nachricht, allerdings mit höchst negativem Ergebnis.
Es bestand seit langer Zeit der Verdacht, daß sich eine ASS-Allergie (DDR-deutsch) aka ASS-Unverträglichkeit (BRD-deutsch) zu einem veritablen Problem ausgewachsen hat. Es war schon immer ein veritables Problem, aber weitestegehend in Schach gehalten. Nun bedarf es jedoch eines neuen Ansatzes, Dauerschach.
Soweit ich es verstehe, heißt es heutzutage Unverträglichkeit (Intoleranz), weil, einfach gesagt, eine Allergie eines Allergens bedarf. Genau das ist aber bei ASS-Allergie aka Analgetika-Allergie aka Analgetika-Intoleranz gar nicht erforderlich. Man kann unter völliger Abwesenheit von Schmerzmitteln im Körper trotzdem eine allergische Symptomatik entwickeln. Indem man einen Apfel ist. (Beispiel, das nicht der Realität entsprechen muß, aber kann.)
Das Stichwort lautet Kreuzreaktionen im Körper auf Grund eines irritierten Immunsystems. Kannste machen nix, mußte lange genug leben und überleben, um das von kundigen Ärzten herausfinden zu lassen.
Der negative Pricktest war im Grunde die Bestätigung für den immer noch positiven ASS-Befund. Die Lösung war simpel und half auf Anhieb. Dauermedikation von Kortison in erhöhter Dosis und ab Januar eine andere Droge, die die Compliance erheblich verbessert, da das andere Kortison wesentlich bessere Verarbeitungswerte im Körper zeigt. In einer deutschen Krankenkasse darf man das Pillen-Pferd nicht einfach so im Quartal wechseln.
Hilfreich war der wieder aufgefundene zweiseitige Befund der damaligen Forscher, von dem der jetzige Arzt hellauf begeistert war, so solide war der abgefaßt. Außerdem kannte er den Unterzeichner als einen Kollegen. Nebst anderen aktuellen Erhebungen zur Sache war damit die Diagnose einfach. Doch bis dahin war viel Detektivarbeit vonnöten und zogen über drei Jahre ins Land, auch wenn sich die Idee in der Nachschau bereits im Sommer 2017 auf der beschulichen Nordseeinsel Föhr in meinen Kopf reigedrängt hatte bzw. reingzwängelt wurde.
Es gibt bisher keinen zuverlässigen Einzeltest zur Diagnose eines ASS-Intoleranz-Syndroms. Wichtige Bestandteile der Diagnostik sind die Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese), Laboranalysen und Provokationstests.
Ein Arzt alleine hätte das nicht rausbekommen, wenn ich nicht tatkräftig mitgeholfen hätte. So aber ist das Leben nun wieder etwas einfach und leichter und wird auch einiger änderungen bedürfen, die mehr Pflegma in der Lebensführung herbeizaubern müssen. Das ist noch eine meiner leichtesten Übungen.
