6. Februar 2023

Schadenfreude durch Recht haben und behalten

Favoriten der Woche: Schadenfreude für alle

Hadmut Danisch

Mir ist zwar Übles passiert, aber grundsätzlich hat sich die Wahl meines Geburtsdatums bisher als gut erwiesen, weil spät genug, um den Zweiten Weltkrieg nur noch in Form von Ruinen und Schäden zu kennen, die ich als Kind noch viel gesehen, aber nicht mehr selbst „erlebt“ habe, eine Jugend in den aufstrebenden 70ern und geilen 80ern zu haben, den Aufstieg der Informatik, der Computertechnik, des Internet miterlebt und mitgestaltet zu haben, und gerade noch rechtzeitig alt geworden zu sein, bevor hier alles wieder zusammenfällt und das nächste Reich hier losgeht. Obwohl man mir den Lebenslauf richtig übel durchversaut hat, bin ich mit dem Zeitraum meiner Lebensspanne sehr zufrieden. Und ein Teil dieser Zufriedenheit nährt sich daraus, dass ich noch in der Lage bin, mich selbst vom Zusammenbruch der Gesellschaft zu überzeugen und nicht glauben zu müssen, ich würde da irgendwas, irgendeine glorreiche paradiesische Zukunft verpassen. Ich habe den Hauptteil meines Lebens passgenau zwischen zwei Weltkatastrophen platziert.

Und Recht gehabt zu haben ist ja auch nur der halbe Spaß, wenn man nicht selbst sehen kann, dass es so ist.

Das ist präzise das, was ich auch erlebt habe und wo ich mich sehr gut mit identifiziere.

Oder wie mir als letzter Satz auf Teneriffa für den langen Weg nach Berlin mitgegeben wurde, nachdem ich mitteilte, was ich auf der Strandprome­nade am besten kann.

"Viel Spaß auch beim gnadenlosen Rumrentnern."