24. September 2024

das 4. Reich als Wichsvorlage

Stilübung

Michael Klonovsky

„Das Vier­te Reich ist die Wichs­vor­la­ge der Lin­ken”, sag­te Hen­ryk Bro­der vor Jah­ren ein­mal, und der­glei­chen Vor­la­gen – nicht zu ver­wech­seln mit jener Vor­la­ge, die Toni Kroos im Vier­tel­fi­nal-Hin­spiel Viní­ci­us Júni­or gab – haben die Eigen­schaft, dass sie sich nie­mals in der Rea­li­tät dar­bie­ten, womit ihr sich auf­gei­len­der Betrach­ter eben das bleibt, was er ist: ein Wich­ser. Wenn die AfD gefähr­lich wäre, wenn sie über Sturm­ab­tei­lun­gen und einen hand­fes­ten Saal­schutz ver­füg­te, wenn auch nur das aller­ge­rings­te Risi­ko damit ver­bun­den wäre, öffent­lich gegen die rech­te Oppo­si­ti­on zu demons­trie­ren, dann gäbe es in die­ser Mem­men­re­pu­blik, die ihren eigent­li­chen Fein­den ängst­lich aus dem Wege geht, doch kei­nen „Kampf” gegen „Rechts”. Das per­ma­nen­te Umlü­gen einer voll­kom­men defen­siv agie­ren­den Par­tei in eine gefähr­li­che Aggres­so­rin, um so den unter Mehr­hei­ten­schutz gestell­ten Bekämp­fern die­ser Par­tei Mutschleif­chen umzu­bin­den, gehört zu den lächer­lichs­ten und unwür­digs­ten Ritua­len die­ser Republik.
Eine weitere Quelle der Wichsvorlage (S. 90).