Symbolbild für Sportart mit Fliege
Zum Turnier selber habe ich nichts anzumerken. Es war ein grandioses Finale mit zwei Top-Spielern, das Trump mit einer unnachahmlichen Clearance im Decider gegen Williams für sich entschied. Das kann man alles auf dem WST ode dem Eurosport, gerne auch in Englisch, nachlesen und -schauen.
Ich habe etwas an der deutschen Übertragung rumzumäkeln, da ich das so zum ersten Mal konsumierte, aber nicht hätte müssen, denn auf dem discovery kann ich ja den englischen Tonkanal, oder den rumänischen, spanischen, russischen oder was auch immer Kanal zuschalten.
Daß Harry Weber eine würdige Nachfolge des unnachahmlichen Rolf Kalb ist, habe ich mehrfach betont. Er weiß durch mitreißende und kurzeilige Kommentierung der Spiele zu überzeugen und das dank fachlich versierter Partner an seiner Seite spannend rüberzubringen.
Eurosport hat aus irgendeinem Grund noch einen Reporter aufgelesen und mit ins Boot geholt. Ich weiß nicht, wie der heißt. Es interessiert mich auch nicht, da der von der Ausstrahlung her wie ein wichtigtuender Kommunalbeamter im Hinterland von Thüringen rüberkommt, ein bißchen auch wie der unaufgeräumte Kofferraum einer Isetta, unterm Strich also wie eine Frau mit Kreissägentimbre auf Fußballreportage, den jedes Sportreporterblut abgeht. Telefonbücher vorlesen, von mir aus, das kann er. Aber Sport begleitend kommentieren, nö.
Das ist im Grunde schon schlimm genug und da retten ihn auch die freundlichen Fachberater nicht, die mit ihm gemeinsam am Mikrofon kommentierten.
Das eigentlich Schlimme ist die fehlende Mikrofonstimme. Wer 8 Tage lang je 4 und mehr Stunden Snooker im Fernsehen / Livestream kommentieren und erreichen will, daß die Zuschauer bei der Stange bleiben, der benötigt eine dafür geeignete Stimme, eine Mikrofonstimme. Die geht dem Mann völlig ab. Der nervt einfach nur mit seinem Gelaber. Zukünftig dann eben wieder Neil Foulds oder Dave Hendon. Die langweilen wenigstens nicht und sind gut verständlich.
Merken wir uns also, daß nicht nur Frauen als Kommentatoren völlig ungeeignet, auch wenn deren Brötchengeber anderer Auffassung sind. Auch Männer haben hin und wieder nichts an einem öffnetlich zugeschalteten Mikrofon zu suchen.
Das samstägliche Finale ging über zwei Sessions zweimal gute drei Stunden, also roundabout 7 insgesamt. Harry Weber und Thomas Hein haben das mit Bravour gemeistert. Nicht auszudenken, der andere Eurosportreporter muß mal in einem Finale ran. Das wäre eine Katastrophe.