2. Dezember 2024

Filmkritik: Für immer Sommer (Teil 2)

Symbolbild für alles mit prima Klima ganz ohne Calima auf Teneriffa

Es gab von der kürzlich diskutierten Aneinanderreihung von kurzen Clips noch einen pupslauen Aufguß. Der macht nichts besser, führt nicht über das hinaus, was zu Teil 1 gesagt wurde.

Der einzige halbwegs überzeugende Grund, warum man sich Für immer Sommer: Enthüllungen anschauen kann, sind mal wieder die Bilder. Das ist aber ein wenig dürftig, um einen vollständigen Film zu rechtfertigen.

Die Dramaturgie vons Janze schaffte es, stücka 13 bis 19 Handlungssträn­ge in eine zweimal 90 Minüter unterzubringen, die alle an einem losen Ende endeten. Wenn das die zeitgemäße Art der Filmerei ist, dann wun­dert mich nicht, daß die Branche als solche hierzulande in Verruf geraten ist und die nionlinearen Streamingdienste mit ihren Angeboten das Ren­nen machen.

Was mir allerdings noch auffiel. Ich schätze den Aufwand an Dreharbeiten auf 14 Tage. Die Crew wird sicher 4 Wochen in die Abrechenbücher rein­geschrieben haben. 4 Wochen am Jahresanfang auf Teneriffa verbringen, das ist honorables Verhalten, wie ich finde. An der Stelle kann ich nieman­dem einen Vorwurf machen.

Nur ist irgendwann während der Drehtage das Geld alle gewesen, merkt man ja in so gut wie jeder Szene, auf daß die Filmcrew die wertvollem Kamerastative ins Pfandhaus bringen mußte, damit ein paar Euros in die klamme Filmkasse reinkommen.

Das war dann jedoch die falsche Entscheidung, denn die Kameraleute mußten das schwere Equipment fürderhin auf der Schulter hucken. Unter dieser Last zitterten sie so sehr, daß die Bilder verwackelten und auch am Computer nicht mehr stabilisiert werden konnten. Wackelbilder sind zwar was anderes, für die ARD womöglich der state of the art, um Geld zu spa­ren, solange die Verblödungssteuer nicht erhöht wird.

Selbst die Tagesschau verzichtet darauf, den Spannungsgehalt ihrer Vor­le­sung durch wacklige Bilder erhöhen zu wollen.

Bleibt unterm Strich das Resümee: der Film war Schrott, eignet sich aber ganz gut, der Selbstmotivation auf die Sprünge zu helfen, ein Ticket für die Flucht auf die Kanaren zu ergattern, um im Flashpoint den besten Apfel­strudel südlich der Berchtesgadener Alpen zu vertilgen.