Mein alter Sony hatte einen veritablen Fernsehton. Der LG Fernseher kommt nicht über das Maß von klapperndem Plastik hinaus. Jedes Küchenradio fiele im Vergleich dazu in die Kategorie HiFi.
Abgesehen davon, daß man dem einen Reporternden auf dem deutschen Snooker-Stream eh schon nicht zuuhören kann, spart Eurosport auch an Ausrüstung für die von zu Hause aus Kommentierenden und stattet sie mit Headsets für 9,90 Euro aus, den Weg das Balles zu vertonen. Da kann nichts bei rumkommen.
Ein erster Forschungstrip in die Tiefen der Funktionsweise ergab, daß man den Ton besser gestalten können, wenn man eine Magic Fernbedienung hat, denn die könne das Tonsignal empfangen, optimieren und das Ergebnis zurück an die Einstellungen im Fernseher senden*, auf daß fürderhin Wohllaute aus der Plastikbox erschallen. Erschalen sie nicht, das nehme ich vorweg. Die Funktion ist nutzlos, funktioniert aber. Extra dafür hatte ich mir diese Magic FB besorgt. Diesen Teil der Funktionalität kann ich nicht gebrauchen, dafür einen anderen. Je nach Händler werden moderat dreistellige Beträge für das Teil gefordert, also hundert oder mehr Euro. Dem Teil fehlt der Teletextteil, es kann also die normale FB nicht ersetzen.
Da war guter Rat teuer, die Lösung auch, denn eine Boombox sollte es richten, auch wenn das gar nicht nötig war, da der Fernseher über TOS-Link an den Surround-Verstärker angeschlossen ist. Somit täte der Druck auf dessen Fernbedienung alle Tonproblme lösen. Im Prinzip ja, aber warum sollte ich für schnöde Schwätzerei ohne Rauminformation ein Surroundsystem anwerfen, das auch noch lecker Strom verbraucht? Zumal die Breite des Tons nicht immer zwingend mit der Bildbreite des Fernsehangebotes übereinstimmt.
Die Boombox löst das Problem teilweise. Mit zugeschaltetem Bassboost ist der Ton zu satt, auch wieder unangenehm. Ohne Bassboost ist der Ton besser als der vom Fernseher aber ohne solides Höhenfundament. Ergo funktioniert an der Stelle nur eines, das aber richtig gut, fernsehlike. Fernsehton und Boombox gleichzeitig betreiben ergibt einen grundsoliden Fernsehton, der bei 95% aller Fernsehproduktionen völlig ausreichend ist. Die alten Blockbuster mit sattem Bombensound müssen dann über die Surroundanlage abgespielt werden.
Es gibt allerdings noch eine bessere Lösung, die sehr charmant funktioniert. Man besorgte sich eine Soundbar 2.1, am besten eine mit integriertem Subwooferteil, und schließe diese am (e)ARC-HDMI-Port an. Dann hat man gar keine Probleme mehr mit dem Ton und kann sich ganz der Bewegtbildkosumtion hingeben. Gute Teile gibt es da bereits für ab die hundert und in die bißchen hinein, sehr gute für um die 150 Euro. Es geht auch schnell in den 300er Bereich hinein.
Eine Soundbar löst alle Tonprobleme. Oder der Anschluß von Bluetooth-Kopfhörern. Da kommt genau der Ton raus, der auch eingespeist wurde. Open-Ear-Kopfhörer wären den Over Earsaa zu bevorzugen.
Der Fernseher hat jede Menge AI für den Ton bzw. die Möglichkeit, das Tonprofil manuell zu verändern. Kann man rughigen Gewissens alles vergessen. Der beste Ton ist der, den der Produzent an die Sendeanstalt vertickt hat. Den bekommt man nicht besser hin. Also, Hände weg von Sowjetrußland, äh falsche Sendung, Hände weg von Equalisern. Der puree Mode oder flat Mode, oder wie auch immer das Durchschleifen des Tonsignals bis zu den Schallwandlern bezeichnet wird, ist immer die erste Wahl. Bei Ton aka Audio bin ich sehr pingelig.
Der Tonmangel des LG-Produktes kostete gut 300 Euro oben drauf. Das ist ärgerlich, würde aber höchstwahrscheinlich auch mit Geräten der mittleren Preisklasse nicht anders ausfallen.
* Diese Lösung hatte ich mal für das Einmessen der Surroundanlage. Ich weiß derzeit jedoch nicht, wo das kleine Mikro abgeblieben ist. Die Wahrscheinlichkeit ist gar nicht so schlecht, daß es im Rauch einer Müllverbrennungsanlage aufging.