9. September 2025

Schluchtenfotografie

Ich weiß, daß Schluchtenfotografie sehr anspruchsvoll ist, denn solange es noch ging, habe ich die Mascaschlucht mal mehr mal weniger gut abgelichtet. Die Schlucht als solche geht eh nur via Luftbildfotografie oder Satellit. Drohne reicht nicht, oder sie schwebt auf 1000 Metern Höhe über dem Höhenmedian der Schlucht. Dann wären es nach Masca runter 700 Meter und zum Anleger 1.300.

Danisch hat sich auch Gedanken über Schluchtenfotografie gemacht und dabei die Berge außen vor gelassen.

Bären am Südpol

In den Siebzigern war es noch anstößig genug, überhaupt nackte Frauen zu zeigen, egal welche und wie, die dann ihren großen Bären am Südpol darboten, während man im Öffentlichen Rundfunk in todernsten Talkshow pseudointellektuell diskutierte, ob eine Frau im Minirock „nuttig“ aussehe. Da ging es aber auch nicht um Schönheit, sondern um Aufreger und Tabubrüche.

Inzwischen sind wir so sehr mit Nacktheit und Hässlichkeit überflutet, dass Schönheit als Aktfotografie kaum mehr funktioniert, kaum mehr gefragt ist, und es nunmehr um Panoramaeinsichten in den Südpol geht – was evolutionär gar nicht so schlecht ist. Denn die Praxis zeigt, dass Männer im Rahmen ihrer Gesundheitstriage durchaus gerne Schluchten in Augenschein nehmen, während nicht wenige der Weiblichen einen erstaunlich starken exhibitionistischen Drang verspüren, ihre Südpoligkeiten – heute ganz ohne Bären – in Betracht zu stellen. Aktfotografie ist die fruchtbare Kooperation von Voyeuren und Exhibitionistinnen, und erstaunlicherweise kommt das dann Feministinnen wieder näher, die aussehenstechnisch von der Verschiebung des Fokus vom Nord- auf den Südpol nicht nur profitieren, sondern endlich wieder das an den Mann bringen können, was sie schon immer anbieten wollten, und sich bisher nur gegenseitig in Anwesenheit mit Vulvaparties und in Abwesenheit durch Vulvaabgüsse und Vulvenkalender zeigten.

Danisch vergaß zu erwähnen, daß 99,999999999% der Akt- und Pornographen keinerlei Ahnung von Fotografie und/oder Filmerei haben. Sie wissen zwar einen Apparat zu bedienen, weil das heutzutage mal mehr mal weniger kinderleicht ist*. Doch wie sie das Wesentliche auf einen Sensor bannen, da geht ihnen jedes Gespür ab. Null Ahnung. Dementsprechende Ergebnisse. Nicht sehenswert. Das ist jedoch egal, denn neben den Medien sind die Pornographen die einzigen, die Scheiße verticken und Gold draus schürfen.

* Die Nikon ist mir beim Fotografieren oft im Weg. Die Leica nicht, die merk ich nichtmal. So ungefähr drückte es Stephan Wiesner in Die Magie einer Leica M11 Kamera aus (ab ca. 14:00).