18. November 2025

deutscher Antisemitismus nun wieder flächendeckend

Grace Bowers plays Chopin
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Stefan Frank: Tuvia Tenenbom schreibt nicht mehr für Die Zeit.

TT: ... Ich hingegen schrieb nur über einen Film, einen Beitrag, der nicht veröffentlicht wurde, offenbar weil sie den Film schützen wollten – einen Film, der Juden als die schlimmsten Menschen darstellt: Tiere, teuflisch, Diebe, Mörder. ... Interessanterweise fand ich keinen einzigen Artikel eines deutschen Journalisten, der die Fakten in dieser Dokumentation überprüft hätte, der an den Ort des Geschehens – Masafer Yatta – gefahren wäre, um einfach mal hinzusehen. Niemand.

... Soweit ich weiß, haben sie nichts Persönliches gegen mich. Es geht nicht gegen Tuvia, es geht gegen den jüdischen Feind. Sie wollen einfach ein sehr einseitiges Bild der Israelis zeigen. So einfach ist das: Die Israelis, also die Juden, sind schlechte Menschen. Die Juden greifen den Iran an – dieses schöne, progressive Land. Sehr progressiv. Die Palästinenser hingegen sind [mit ironisch sanfter Stimme] sehr nette Leute, süß, mit braunen Augen und schönem Lächeln. Sie haben die perfekte Größe und weiche Haut. Die Juden dagegen [in zischendem Ton] sind Tiere – tötet sie! Das ist, was wir vor uns haben: ganz simpler Antisemitismus. Goebbels würde es lieben. SF: Wie in den Karikaturen des Stürmer? TT: Das ist leider die Gemeinsamkeit zwischen diesem Blatt und den Zeitungen des heutigen Deutschlands. Das betrifft nicht nur Die Zeit. Ich will kein Teil dieses antisemitischen Trends sein. Diese Leute sind so antisemitisch, dass sie es nicht einmal mehr bemerken. Das ist das Erschreckende. ... Heute aber ist Antisemitismus keine große Sache mehr. Jeder ist es. Das ist, wie ich es sehe, das Ende des ehrlichen Journalismus. Und niemand bemerkt es – sie sind zu sehr damit beschäftigt, Juden zu hassen.

Die Wir-sind-die-Guten präzise auf den Punk gebracht. Antisemiten durch und durch, bis in die letzte Haarwurzel.