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8. September 2024

Tozo Open Buds besser als Shokz Open Fit

Karl Roth

Ein Klangwunder: Der TOZO Open Buds im Test

Die TOZO-App verbessert das Erlebnis, indem sie Firmware-Updates und fünf EQ-Voreinstellungen bietet.

In der Spreche von Lautusprechern gesprochen reiht oder reihert der Roth Buds-Wörter aneinander. Die Tozo-App verbessert gar nichts, schon gar nicht das Erlebnis, denn die frustet. Ihr einziger Vorteil, gegenüber 87 Nachteilen ist das Firmware-Update, das man dann im dritten oder vierten Versuch doch irgendwie erfolgreich auf die Kopfhörer raufgerödelt bekommt. Der ganze Rest ist überflüssiger Klickscheiß.

Die einzige Empfehlung für die App lautet demzufolge: Reghistrtieren, um an das Firmware-Update ranzukommen, raufspielen, bis es auch geklappt hat, der App anschliueßenmd alle Rechte entziehen, denn die braucht man danach erst wieder in einem halben Jahr oder so, um nachzuschauen, ober sie jetzt auch Turboklang mit S-Bahn-Booster in die Firmware reingefummelt haben.

Klanglich sind die Tozo Open Buds im Baßfundament mondäner als die Shokz Open Fit, wobei man das bei den Shokz dahingehend ändern kann, indem mit beiden Händen die optimale Postition zum Hörschneckeneingang manuell justiert und dann eine Stunde lang festhält, bis die Musikstunde vorbei ist. Technisch sind die schon soweit optimiert, daß da nichts verbessert werden muß.

Den satten Baß bekommt man bei den Tozo-Hörern mit einem EQ gedämpft, indem man die tiefen Frequenzen um 3 dB absenkt. Fertig ist der Lack. Um die 1 KHz noch einen kleinen Hügel in den EQ rein fummeln, dann haben die einen Super Klang, auch wenn sie sich technisch wenig von den Shokz abheben. Den haben sie aus einem mechanische Grund. Der Tozo ist durch zwei Achsen in allen Freiheitsgraden optimal am Eingang zur Hörschnecke positionierbar, so daß der produzierte Klang präzise in jene Richtung abgestrahlt wird, in die der Klang gehört. Außerdem kostet er nur 1/3 der Shokz.

Unterm Strich vollbringt er keine Wunder, sondern ist ein solider Nearby-Ohr-Kopfhörer für den entspannten Gebrauch in einer spinnerten Großstadt, weil man damit seiner Umgebung signalisiert, daß man in Ruhe gelassen werden will.

Shokz hat inzwischen auch ein neues Modell auf dem Markt, das eine feste Fixage in einer Position ermöglichen soll, was über das Bügelmaterial realisiert wird. Ob das an die Qualität der Tozo ranreicht, weiß ich nicht. Wie gesagt, klanglich sind die Teile im Grunde gleichauf. Den besseren Klang liefert der Hörer, der sich optimal positionieren läßt und wo man womöglich etwas mit dem EQ nachjustieren kann. Fehlendes Baßfundament im Treiber kann man eletronisch nicht pimpen, zuviel Baß im Treiber kann man dämpfen. Das spricht eher für die Tozo, wobei es an den Open Fit klanglich nichts zu mäkeln gibt. Das neue Modell von Shokz ist klanglich deswegen besser als der erste Wurf, weil die Positionierung am Höreingang reguliert werden kann.

Wer Crawling mit Emily Armstrong und Linkin Park auf den Tozo gehört hat, der kann über Qualität nicht meckern, auch wenn das Teil hinterm Ohr doch etwas drückt, wenn man ein Stunde Livestream abhört. Da sind die Shokz zwei Klassen besser als Tozo. Ob aber der doppelte Preis auch den doppelten Klanggenuß liefert, ist sehr stark anzuzweifeln.

24. Februar 2024

nearby Ear: Shokz OpenFit

Ich habe die Kopfhörer inzwischen um die 15 Stunden getestet, davon eine in der Wohnung, wo sich die Hörer ausgesprochen gut machen, da die Fenster eine solide Schallisolierung bieten. Die anderen je zur Hälfte in S- und U-Bahn. Testmaterial waren Alben, die bei mir bisher mit jedem Kopfhörer funktioniert haben, laut und schnell. Keine Beethoven-Sinfonie, obwohl die auch alle drauf sind.

Kurzer Exkurs nochmal. Wir haben In-Ears, mit denen man sich den Gehörgang wie mit Ohropax zupfropft, nur daß dann Musik rauskommt. Dann haben wir die On-Ears. Die sitzen auf der Ohrmuschel und haben den Nachteil, je nach Beschaffenheit lästig zu sein und Außengeräusche nicht gut abzuschirmen. Dann gibt es die Over-Ears, die die Ohrmuschel komplett umschließen und damit eine gute Abschirmung nach außen gewährleisten, was allerdings noch durch die Bauweise des Kopfhörers beeinflußt wird. Geschlossene Over-Ears bieten die beste Schalldämpfung, offene die schlechteste, halboffene sind so mittel. Mit Noise-Cancelling sollte das alles noch besser klingen.

Als Nischenprodukt gibt es darüber hinaus noch die Vibrations­schall­wandler, die den Klang über Skelettvibrationen an das Hörorgan durchreichen.

Die Shokz OpenFit nun sind offene Kopfhörer, die neben dem Ohr baumeln, quasi an der Ohrmuschel aufgehängte Lautsprecher. Laut sind sie nicht, denn der Nachbar kann nicht mithören. Sie liegen am oberen Teil des Ohres an und schallen in das Ohr hinein, so wie die 3 Meter entfernten Boxen es auch tun.

Getestet habe ich die ausschließlich in S- und U-Bahn (im Tunnel), nicht im Bus oder der Straßenbahn. Bei den Beförderungsmitteln kommt es arg auf die Baureihe und die Fahrstrecke an. Prinzipiell sind die Dinger gut. Im Tunnel der U-Bahn haben sie allerdings arge Grenzen, die ein Noise-Cance-Over-Ear-Kopfhörrer aber auch hat, nur nicht so heftig. Die Baureihen der Züge sind ebenfalls von Bedeutung. Neuere Baureihen haben bessere Rolleigenschaften und damit Dämpfung.

Bei der S-Bahn nicht anders. Die alten Baureihen, die auf der Stadtbahn fahren, sind recht gut, zumal der Untergrund im Stadtzentrum auch noch auf Dämmmatten geklebt ist. Das erreicht jedoch nicht die Performance, die auf der Ringbahn erreicht wird, wenn man mit der Baureihe 484 fährt, denn die hat die besten Rolleigenschaften und ist vorzüglich gedämpft.

Wenn man mal was kleines, klanglich aber trotzdem feines dabei haben will und auf Noise Cancelling verzichten kann, dann sind die Shokz OpenFit derzeit wohl erste Wahl, auch wenn es keine Knochenschall-Kopfhörer sind, sondern schnöde offene Schallproduzenten, die neben dem Ohr baumeln und in den Hörgang hinein schallen.

Für das Telefon gibt es eine App, mit der Tipp-Funktionen eingestellt werden können, als auch ein Boost für den Baß. Am besten klingen sie trotzdem as is, also so, wie der jeweilige Musikproduzent es bei seiner Schallplatte vorgesehen hat.

Möglicherweise ein Problem für einige, nicht jedoch für mich: In den Entwicklereinstellungen habe ich Qualcomm aptX-HD Audio zugeschaltet, statt SBC oder AAC. Es funktioniert, obwohl es laut Hersteller gar nicht funktionierten kann. Das bringt ein paar Nanoµ Verbesserung im Klang. HD-Adio läßt sich nicht freischalten. Da hat der Hersteller Recht.

Fazit.

Empfehlenswert für den kleinen Musikhunger zwischendurch, auch wenn die Shokz mit den Over-Ear-Noise-Cancelling-Kopfhörern nichtmal entfernt mithalten können, schon gar nicht mit meinen Sennheiser HD 545 Reference. Wenn man nur begrenztes Packmaß bedienen darf, führt an den Shokz kein Weg vorbei.

[update 0303.2024, 15:40 Uhr]

Burkhard Schröder, Burks, empfiehlt diese Kopfhörer ebenfalls. Es gibt derzeit kein konkurrenzfähiges Teil am Markt.

17. November 2024

ZDF WISO hat ein offenes Ohr

Symbolbild für alles mit Grützetest und Grützebewertung.

youtube

Willkommen auf dem offiziellen ZDF WISO YouTube Kanal. Aktuell befindet sich dieser Kanal in einer konzeptionellen Pause.
Besser is.

Dann eben die gesperrte Seite, die ich kurz entsperren mußte, nachdem ich den Tipp bekam, das WISO habe Open Ear Kopfhörer getestet.

Haben sie nicht, dafür drüber berichtet.

Open-Ear-Kopfhörer: Alternative zu In-Ear- & normalen Kopfhörern?

Wie gut sind Open-Ear-Kopfhörer?

Tragekomfort und Sicherheit für Alltag und Sport

Für mich war da nichts Neues in dem 6minütigem Einspieler. Sie haben einen Musikproduzenten, Frederik Bauersfeld, konsultiert, der nur Banalitäten ins ZDF-Mikro hineinquatscht, die von Anbeginn der Open Ears durch die Medien geistern.

"Er checkt die Qualität zudem mit anderen Musikrichtungen ..."
Das ist Grützedeutsch vom widerlichsten, das man sich vorstellen kann. Er testet nach seinem subjektiven Empfinden die Qualität ...

Der Offlinesprecher im Beitrag dampft die Meinung des Produzenten so ein:

"Die offene Bauweise der Kopfhörer ist also nichts für Musikenthusiasten."

Falscher geht es nicht. Ich bin Musikenthusiast und von einem Kosmonautenkopfhörer mit Geräuschminderung, man weiß ja nie, wann man die Flucht antreten muß, denn so eine Rakete ist ziemlich laut ... Also, ich habe meine voluminösen Bauerbeiterohrenschutzkappen mit aktiver Störgeräuschminderung sofort an den Nagel gehängt, als ich die Shokz OpenFit hatte. Seitdem fahre ich nur noch mit Open Ear Buds in S-und U-Bahn. Bei Bus und Straßenbahn lohnt sich das Aufsetzen wegen der kurzen Strecken nicht.

Ich bin vom Konzept und dem Komfort vollends überzeugt. Von den WISO-Ratgebern überhaupt nicht, auch wenn sie für mein Dafürhalten zwei der aktuell besten Modelle im Zugriff hatten. Der Verio 200 von Beyerdynamic bekommt von mir 100% und eine strikte Erwerbsempfehlung, auch wenn 200 Ocken entschieden zu teuer sind. Aber der hat momentan den besten Klang in der Open-Ear-Klasse, den man für Geld kaufen kann.

"Die Musik konnte ich gut hören, aber sie war recht leise"
Genau das zeigt mir, daß die keine Ahnung haben, was sie überhaupt machen.
Klanglich sind die Verio bei aller bisherigen Kritik allerdings über jeden Zweifel erhaben. ...

Das insgesamt beste Paket aus Klang, Bedienung, gutem Sitz und Tragekomfort liefert allerdings Bose mit den Ultra Open Earbuds. ...

Wer in Sachen Klangqualität noch eine Spur besser unterwegs sein möchte, kommt wiederum an den Verio 200 von Beyerdynamic nicht vorbei. Der Sound ist – mit Verlaub – hammermäßig, unabhängig davon, welchen Musikstil man nun bevorzugt. Besonders viel Spaß machen die Kopfhörer allerdings, wenn man auf kräftige, satte Bässe steht. Der Preis dafür ist der gerade für Brillenträger nicht unbedingt optimale Tragekomfort.

Das mit den Brillenträgern ist eine Ente, die bezüglich der Bügelopenears seit Monaten in den Medien durchgereicht wird und von Anfang an nie stimmte. Schon bei den Shokz nicht.

Mit dem Verio 200 macht man nichts falsch, ausgenommen zu viel Geld für sehr gute Qualität ausgeben.

In den Entwickleroptionen eines Android-Handys läßt sich die Lautstärkenbegrenzung deaktivieren. Dann klappt's auch mit einer angenehmen und nicht zu lauten Lautstärke. Beim iOS geht das auch.

Gerätetyp im Bluetooth-Menü umstellen

iOS 14.4 bringt nun eine Werksfunktion mit, die das Umgehen der Lautstärke-Reduzierung im Bluetooth-Menü versteckt. Mit Hilfe der neu eingeführten Gerätetyp-Klassen lässt sich die Lautstärke-Regelung dabei vom eigenen Ohrhörer ausnehmen.

Die beiden Bügelmodelle, Verio 200 und Shokz OpenFit Air, bekommen von mir eine uneingeschränkte Empfehlung. Ich habe dieser Tage jemandem die Tozo ans Herz gelegt, auf daß er auf Pirsch ging und statt der 69 nur 48 Euro abdrücken mußte. Klanglich spielen die in der Liga von Shokz mit. Der Beyerdynamic ist hörbar besser. Man könnte all diese Schalllieferanten noch per Equalizer pimpen. Das habe ich auch getestet. Besser wird der Klang dadurch allerdings nicht. Also bleibt der Equalizer aus.

Eine generelle Bemerkung, weil der Musikproduzent als auch der Sprecher im Film nicht verstehen, in welchen Tätigkeiten sie tätig sind. Wenn man den Menschen etwas unterjubeln möchte, dann ist der beste Weg ausschließlich, an deren Alltagserfahrungen anzuknüpfen. Bei Fotos ist es einfach. Brennweite 50mm und Blende 8. Andere sagen Brennweite 40 mm und Blende 5.6. Beides ist richtig, denn in etwa diesem Bereich liegen die optischen Werte des menschlichen Sehens. Nutzt man Bilder, die diesem Wertebereich genügen, absorbiert das der Mensch klaglos. Das ist übrigens der Grund, warum das Foto mit Reul ("Bitte tut uns nichts") grottenschlecht ist, weil es diese einfache Regel bricht.

Das gleiche gilt für die Aneinanderreihung vieler Bilder zu einem Film. Wer meint, mit zitternder Hand und unruhigem Bildschnitt je 0,5 Sekunden die Menschen erreichen zu können, hat sich gewaltig geirrt. Das überfordert den Sehsinn. Eine ruhige und bedächtige Kamerafahrt mit Schnitten jenseits der 5 Sekundemarke ist in jedem Fall die bessere Wahl.

Für Musik gilt das gleiche Prinzip. Will ich jemandem Töne unterjubeln, dann ist die beste Lösung immer das Anknüpfen an dessen Hörerfahrung. Das ist der Grund, warum ich z.B. The Cure nichts abgewinnen kann, weil deren jüngstes Klangprodukt viel zu überladen, also überproduziert ist. Das merkt man sogar in der Rumpel-U-Bahn.

Insofern ist das Konzept der neben dem Ohr baumelnden Lautsprecher (nearby Ear) im Grunde genial, weil sie dem Alltagshören der Menschen genügen. Und genau deswegen bin ich auf diesen Typ Hörer umgestiegen und habe seitdem noch kein einziges Mal die Over-Ear-Hörer wieder zu Rate ziehen müssen. Für die Fahrten in S-und U-Bahn reichen Nearby­Ears völlig aus. Mein umfangreicher Testbericht dazu.

Meister Jambo zum Thema.

So, nun kann das ZDF in der Sperrliste wieder scharf geschaltet werden. Ich weiß ja warum.

13. Januar 2024

Schockschwerenot: eine Frage an Thomas Johannsen

Wie kommen Sie auf die Idee, die Shokz Open Fit seien Knochenschallhö­rer?

Die Shokz OpenFit sind die ersten Kopfhörer von Shokz, die nach dem True-Wireless-Prinzip konstruiert sind, also komplett ohne Verbindung selbst zwischen den beiden Kopfhörern auskommen. Vielleicht sogar die ersten True Wireless, die nach dem Knochenschall-Prinzip arbeiten.

Funktionen, wie aktive Geräuschunterdrückung, verbieten sich allein schon wegen der komplett offenen Konstruktionsweise der Kopfhörer, wenngleich man hier einfach mit Ohropax gegensteuern könnte ...

There is no such thing as Knochenschall.

Es gibt keinen Knochenschall. Knochen können zerbröseln, splittern, brechen, sich entzünden, aber nicht schallen.

Ich weiß leider nicht, warum ihm der Blödsinn, den er aufgeschrieben hat, oder aufschreiben hat lassen, aber "Knochenschall-Prinzip" und komplett offene Konstruktionsweise schließen sich gegenseitig aus.

Das ist einer der Gründe, warum ich mir lieber selber eine Meinung bilde, statt mir von der FAZ Lügen bis auf den Flachbildschirm anliefern zu las­sen.

31. Januar 2024

Shokz OpenRun Pro im Praxistest

Einer der Kollegen bei VIT-Bikes hat sich mit den Shokz OpenRun Pro beschäftigt, die den Schall durch Vibration über die Gesichtsknochen bis an die Hörschnecke transportieren.

Er hält die für empfehlenswert, auch wenn sie anderen Schallproduzenten etwas unterlegen sind.

Die Anmerkung empfiehlt: Augen auf im Radverkehr. Kein Kopfhörer während der Fahrt nutzen. Man setzt ja auch keine Schlafmaske auf, auch wenn etliche Radler den Eindruck erwecken, sie tun's.