22. Juli 2009

was wir dieser Tage so gelernt haben (oder auch nicht)

"Wenn unsere Regierung uns dorthin [nach Afghanistan] schickt, dann wird es schon einen Sinn haben", sagt er. (Spiegel)

Oder auch nicht. Das ist ja das fatale am Soldatsein, daß darüber nicht mehr nachgedacht wird. In der DDR wurde dem Landser der Sinn des Soldatseins regelrecht eingetrichtert. Und nach der Vereidigung mit der Beschenkung des gleichnamigen Buches besiegelt.

DEUTSCHE MANAGER

Zu schaffen macht den Managern die Abwertung, die ihr Berufsstand in der Öffentlichkeit erfährt.
(Spiegel)

KAMPF GEGEN SCHWEINEGRIPPE
"Händewaschen schützt viel besser"
(Spiegel)

JAN ULLRICH
"Der Radsport ist eine der saubersten Sportarten"
(Spiegel)

Aber nur, wenn die Sonne scheint. Bei Regen stellt sich die Sachlage vollkommen anders dar.

Französische Arbeiter erpressen Abfindung (Spiegelpraktikant)

Schau an, es es funktioniert ja, wenn man nur will. Kapitalisten sind auch nur Weicheier, wenn's ans Eingemachte geht.

Norman Paech - ein lupenreiner Antisemit (Broder)

Es gibt von dem Völkerrechtler, der außenpolitischer Sprecher seiner Partei ist, keine an Emotionalität, Intensität und Radikalität vergleichbare Stellungnahme zu irgendeinem anderen Konflikt: Weder zum Verhalten der Russen in Tschetschenien, der Chinesen in Uiguristan noch zu dem Blutbad an den Tamillen auf Sri Lanka. Nicht zum Bürgerkrieg im Kongo, in Somalia, nicht zu den Menschenrechtsverletzungen in Nordkorea oder im Iran. Wenn er sich überhaupt äußerte, so geschah das immer mit der gebotenen Zurückhaltung eines weit entfernten Beobachters. Oft beschwieg er die Ereignisse lieber, als dass er sich auf eine Position festlegte. Nur wenn es um Israel geht, lässt er den inneren Schweine-hund ungeniert von der Leine.

Wenn das so ist, dann bin wohl auch ich ein lupenreiner Antisemit. Denn auf mich trifft diese Aussage exakt zu. Ich habe nicht nicht zu Nordkorea, Cuba, Kongo, Nigeria, Somalia, Jemen, Arabien sowieso, Indonesien, Hintertupfingen und Sylt geäußert. Nur zu Israel habe ich mich mal, verhalten, geäußert.

Die Mauer

Nieten in Tarnfleck

Pflegeversicherung

Broder vergaß allerdings, zu definieren, was denn nun ein Antisemit genau sei.

Vielleicht hilft Broder ja, sich dieses längliche und sehr unverständliche Pamphlet einzuverleiben. Ich hab's nicht verstanden.

Ich weiß aber, was Broder mal dazu gesagt hat: Ob jemand ein Antisemit ist oder nicht, lässt sich nur im Einzelfall entscheiden. Ich halte mich an folgende Daumenregel: Antisemitismus ist, wenn man die Juden noch weniger leiden kann, als es an sich notwendig ist. Das Ressentiment gegen Juden gehört zum Grundbestand der europäischen Kultur. Wo diese Antipathie über das Normalmaß hinausgeht, beginnt Antisemitismus.

Will heißen, Broder entscheidet nach Lust und Laune, wer Antisemit ist, und wer nicht. Wenn's ihm hilft, warum auch nicht.