In Anlehnung an das wöchentliche Boulevardmagazin Spiegel, das ziemlich oft meilenweit vom Thema entfernt schreiben läßt und trotzdem das Zeilenhonorar voll kriegt, hab ich ja soeben eine ebensolche Übung mit Bravour bestanden. Überschrift ausdenken und was ganz anderes schreiben. So einfach ist das. Ohne Honorar.
Auf die Idee kam ich nämlich, weil es die Trottoirschreiber aus Hamburg wieder mal vorgemacht hatten. "Pechstein-Erklärung im Wortlaut", titelten sie heute und veröffentlichten die Erklärung von Claudia Pechstein zum Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs.
Wenn das Schule macht, werden wir zukünftig sehr lustige Spiegelartikel aus der Sparte Gerichtssaalprosa lesen können. Das wird sicher spannend, wenn statt der Gerichtsurteile die Meinungen der Verurteilten im Wortlaut veröffentlicht werden.
Doch wie gesagt, dicht daneben ist auch meilenweit vorbei. Ein Volltreffer wäre nämlich die Veröffentlichung des Urteils im Wortlaut gewesen, an dem man sich hätte abarbeiten können.
Doch abarbeiten? Im Spiegel? Nö, das ist irgendwie daneben.