25. November 2009

daneben kommentiert ist daneben kommentiert

Das Boulevardmagazin Spiegel hat sich sicherheitshalber Jens Weinreich ins Boot geholt, um das Urteil gegen Claudia Pechstein zu kommentieren.

Nun interessiert mich die Meinung von Jens Weinreich aber genauso viel oder wenig wie die von Claudia Pechstein, denn ich selber möchte mir eine Meinung bilden. Das kann ich aber nicht, wenn mir statt harter Fakten vorggekautes und unverdauliches Gedöns vorgesetzt wird.

Was Weinreich zu dem Fall zu sagen hat, geht mir am Arsch vorbei, denn statt sich fachlich kompetent mit dem Urteil zu beschäftigen, labert auch er nur boulevardtauglichen Blödsinn. Wes Brot ich freß des Lied ich sing. Gilt auch für Weinreich. Fachlich inkompetent und wie gewohnt linkfrei.

Das Urteil hat 63 Seiten, läßt er uns wissen. Das ist der vierte Fall am heutigen Tag, wo mir mitgeteilt wird, jemand weiß was, verrät aber nix. Seid ihr Journalisten alle bekloppt? Oder hattet ihr Jahreshauptversammlung und irgendwas im Tee?

63 Seiten. Ja und? Was für eine Bedeutung hat das, daß es 63 Seiten sind? Was wäre, hätte das Urteil 79 Seiten gehabt und was, wenn nur 46? Das sind die Fragen, die die Doper des Landes bewegen.

Zuweilen war Weinreich ja mal gut, aber wenn er sich wie ein Dopingwandelexperte geriert, der ähnlich den Klimawandlern agiert, dann schalte ich ab. Entweder schafft er es, den wissenschaftlichen Sachstand verständlich und nachvollziehbar darzustellen, worauf er in seinem Kommentar gänzlich verzichtet, oder er ist auch nur einer jener Vor- und Verurteiler, auf die geschissen ist.

So Herr Weinreich, sie journalistischer Flachschreiber, die Homepage des CAS lautet wie folgt.

http://www.tas-cas.org/

Die sehr kurze Pressemitteilung findet man auch. Und selbstverständlich wird das Urteil angeboten, mit satt gefüllten 63 Seiten. Man kann es nicht oft genug wiederholen. Das 63-seitige Urteil ist zum download freigegeben. Das Urteil weist 216 (sic!) Erklärungen auf, Herr Weinreich. Die 216. erlasse ich ihnen, die verstehe ich auch so. Aber die vorhergehenden 215, die hätte ich schon penibel genau auseinander gepflückt, nicht nur die, die ihnen einfach mal so in den Kram passen.

Mit den Ziffern 195 - 215 habe ich mich bereits beschäftigt, die brauchen sie für mich nicht noch einmal durchackern. Die habe ich verstanden, was nicht heißt, daß ich sie auch so akzeptiere.

Krieg ich jetzt 'n Fuffi von ihnen, weil ich ihre Arbeit gemacht habe? Oder was zahlt ihnen das Boulevardmagazin so für eine vorgefaßte Meinung? Wenn es lukrativ ist, steig ich um und werde Meinungsproduzent.