1. Januar 2011

wie man einem Praktikanten korrektes Deutsch beibiegt

Ich hatte ja eine Synopse des Artikels auf welt-online angekündigt. Vermittels derer kann man sehr schön beobachten, wie der Praktikant, der die Tickermeldung abschrieb und auf den Server von welt-online kopierte, im Verlaufe des Abends eine Lektion in korrektem Amtsdeutsch erteilt bekam.

Den semantischen Unterschied zwischen vereiteln und verhindern kenne ich nicht, den zwischen Anschlag und Terroranschlag schon. Warum vereiteln aus der Überschrift in den Text degradiert wurde und verhindern durch überschriften geadelt, das bleibt nur dem Kopieumschreiber verständlich.

Bereits im zweiten Absatz wird im Verlaufe des Abends ein Blutbad hinzugefügt, das gar nicht stattgefunden hat, und wenn, dann in der Phantasie der Polizei und /oder Journalisten.

Einige Absätze weiter unten befand der dänische Justizminister ursprünglich, die Pläne seien empörend und erschreckend, um zwei Tage später kundzutun, er habe bereits seit Wochen von den Vorgängen Kennntis gehabt. Somit ist es besser, die erschreckende Emprörung auf welt-online gleich ganz verschwinden zu lassen.

Wir wurden buchstäblich bis zum letzten Tag des Jahres verarscht, und mit Beginn des neuen geht es in diesem Stil munter weiter. Ich warte nur noch auf die nicht zu toppende Schlagzeile in deutschen Medien:

Ägypten an Silvester: Blutbad unter Christen