11. März 2011

Maxl in Psycho

So, heute ist Maxl heimisch geworden, denn er hat sein Bimmelglöckchen malträtiert. Schnabelboxen vom Feinsten.

Ich habe ja keine Ahnung,was der Bursche macht, wenn ich außer Haus bin. Ich vermute mal, er schnarcht mächtig einen weg, um mir bei Wiederkehr zu beweisen, was für ein toller Bursche er ist.

Steck ich in den Kopf in die Stube, blinzelt er erst mal, braucht ein paar Sekunden, erzählt irgendwelchen Scheiß, den ich eh nicht verstehe, um dann in die vollen zu gehen. Dann wird sich bis zur Erschöpfung verausgabt. Wie ein Recke keckert er seinen Erfolg in den Raum, wenn er einen Adler verjagt hat. Adler sind alle Vögel, die größer und stärker als er sind, rein theoretisch. Ein Angstflug auf die höchste Beobachtungsposition im Zimmer, ein mörderisches Geschrei, der Adler ist weg. Anschließend erfolgt ein umfänglicher Report über diese Heldentat. Ich lasse ihn in dem Glauben, da es sinnlos ist, ihn davon zu überzeugen, daß die Thermonfenster den Hauptteil der Leistung einheimsen, daß er noch am Leben ist.

Möglicherweise ist er aber auch nur ein Mensch, somit ein Sonnenanbeter und bekommt einen Vogel, sobald die Sonne verschwunden ist, was in den letzten Tagen häufiger passierte. Bei Sonne ist er agil wie wasweißich, ackert den ganzen Tag ohne Pause. Wolken am Himmel versetzen ihn in Schockstarre. Er mag dann nur noch ruhen.

Am Abend hat er dann auf Psycho gemacht. Mal sehen, wer von uns beiden den Längeren hat. Ich hab den Längeren. Mußte er dann auch einsehen. Ohne Zwang und Druck landete er mit einer Stunde Verspätung in seinem Käfig, Licht aus, anschleichen, Türe zu, fertig. Licht an, damit er seinen Napf findet und sich den Bauch ordentlich vollschlagen kann.

Eines muß ich noch zurücknehmen, weil es so nicht stimmt. Für seine Hirse macht er zwar eine Menge, aber nicht zwingenderweise Kanzler, Volk und Vaterland verraten, denn heute war ihm sein Bimmelglöckchen weitaus wichtiger als die Hirse, an die er doch noch mit großer Verspätung und viel Genußfreude ran ist.