12. November 2011

wenn Frauen Krimis schreiben

mutieren sie irgendwie immer zur Heimatgeschichte (Homestory) oder geraten auf hanebüchene Abwege.

Sehr geehrte Herren Chefredakteure der Welt und der Zeit,

würden sie bitte ihrer geschätzten Kollegin Hannelore Crolly (welt) bezüglich der folgenden Aussage eine kleine Passage aus dem Buch der Leviten vortragen?

Oder gibt es womöglich ein Netzwerk, in dem Geld, Propaganda, aber auch Waffen ausgetauscht werden? Dann würde allein der Besitz von Michèle Kiesewetters Dienstpistole oder der Tatwaffe der Döner-Morde noch nichts beweisen.

Mutmaßungen, hätte, könnte, sollte usw. haben in einer sich politisch positionierenden Propagandapostille nichts verloren.

Was die "Tatwaffe der Döner-Morde" betrifft, hat uns ihre kriminelle Autorin ein paar unwichtige Einzelheiten unterschlagen, als da wären unter anderem:

- Es ist bisher überhaupt nicht bekannt, ob es sich um die Tatwaffe handelt.
- Das in der Brandglut aufgefundene Stück Eisen soll ein ungefähr baugleiches Modell der Ceska 83, Kaliber 7,65 Millimeter sein, das in großen Stückzahlen gefertigt wurde und zumindest in Europa große Verbreitung fand.
- Auf Grund des Zustandes des Eisenklumpens gestaltet sich eine forensische Analyse außerordentlich schwierig. Um das Stück Eisen eindeutig als Tatwaffe identifizieren zu können, ist ein Beschuß notwendig. Sowas dauert. Erst recht, wenn die Waffe aufwändig restauriert werden muß, um sie überhaupt beschießen zu können.

Auch wenn der hier verlinkte Artikel der wikipedia in seiner Quelle Nr. 2 explizit auf das Publikationsorgan (Zeit) hinweist und unter "Sonstiges" vermerkt

Bei der sogenannten Döner-Mordserie wurden in Deutschland zwischen 2000 und 2006 neun Menschen mit ein und der selben CZ 83 getötet.[1] Die Tatwaffe konnte am 4. November 2011 in Zwickau sichergestellt werden.[2]

2. ↑ 'Polizistenmord-Verdächtige waren Rechtsextreme, Zeit Online, 9. November 2011


so verweise ich auf den allerletzten Satz der ersten Klickseite des Artikels, den weder die Autoren der wikipedia, noch ihre fantastische Schriftstellerin gelesen haben. Der lautet nämlich

Die Staatsanwaltschaft in Zwickau bestätigte zunächst nicht, dass dort die Tatwaffe gefunden wurde.

Um es noch präziser zu machen, in dem Artikel ist von den Döner-Morden gar nicht die Rede.

Abschließend habe ich noch eine Bitte. Falls sie mal wieder mit ihren Kollegen vom stern einen bechern gehen, dann träufeln sie mal beiläufig folgenden Satz ins Besäufnis. Das ist dann der absolute Stimmungskiller.

Die mutmaßlichen Täter legten laut «Spiegel» vor ihrem Tod ein Geständnis ab und kündigten weitere Attentate an.

Na gut, einen habe ich noch.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Oppermann, rief zu einem verstärkten Kampf gegen Rechtsextremismus auf.

Ich bedanke mich bei ihnen für ihre Unaufmerksamkeit.