26. Januar 2012

NSU: Spende auch du!

Die bekannte Kriminalschriftsetzerin Julia Jüttner hat dem Spiegel einen Text zur NSU spendiert.

SPIEGEL ONLINE 26. Januar 2012, 17:12 Uhr
Spendenaktion für NSU
Von Julia Jüttner

Die Treue der Kameraden


Dem Trend der Zeit folgend, ein bißchen lügen sei erlaubt, wenn ein bißchen Folter erlaubt ist, schließt sie ihre Heißluftbläserei mit den folgenden Worten ab.

Das elf Mitglieder umfassende Gremium soll unter anderem prüfen, wie die Sicherheitsbehörden künftig effektiver gegen rechts vorgehen können - und ob die Paulchen-Panther-Melodie auf den Index gehört.

Nun ja, bisher gehört es nicht zum Mandat des Ausschusses, Kunstwerke zu zensieren. Doch was nicht ist, das kann noch werden. Warten wir also ab, wann und in welchem Umfang sich 11 hochkarätige deutsche Edelpolitiker mit der Frage beschäftigen, ob die pinke Melodei das Staatsgebälk zum Knirschen bringt.

Davon abgesehen sind Spendenaktionen für die NSU nutzlos, wenn wir in der Diktion der Presse bleiben. Der harte Kern ist mausetot. Die Spende kann also nur der anonymen Grabpflege dienen. Der weiche Kern ist zumindest so hart, sich nicht zu einer Aussage erweichen zu lassen, was strafverschärfend wirkt, damit mindestens noch mehr Freiheitsentzug zur Folge hat und somit staatliche Beköstigung. Spende nutzlos.

Bis dahin schreiben wir ganz im Sinne Julia Jüttners unter dem Motto:

Spend' auch du der NSU und schreibe deinen Text dazu.