27. Februar 2012

Wir lernen Rechnen: 37 Millionen E-Mails

Ich komme noch einmal auf das Thema Datenschutz zurück. Die Sueddeutsche klärte uns dahingehend auf, daß Datenschutz darin bestehe, beim Geheimdienst Mitleser zu haben. 37 Milionen.

Dann üben wir uns mal etwas in Prozentrechnung aus dem Jahre 2008.

Cisco zählt pro Tag 220 Millionen E-Mails weltweit. Neunzig Prozent davon – nämlich 200 Milliarden – sind Spam.

Wieviel Prozent sind 200 Milliarden von 220 Millionen?

Anderes Beispiel. Angenommen, pro Tag werden weltweit 200 Milliarden E-Mails versandt (2008). Mittlerweile liegt diese Zahl bei ca. 300 Milliarden weltweit pro Tag.

Wieviel Prozent sind 37 Millionen vom gesamten Mailaufkommen eines Jahres?

So ca. ungefähr 0,000033% in etwa.

Brechen wir das ganze auf Deutschland runter. Hier schlagen pro Tag ca. 1 Milliarde E-Mails in den Postfächern auf.

Der pro Jahr mitgelesene Anteil deutscher Elektropostkarten beläuft sich damit auf etwa 0,01%.

Das war ja womöglich noch sehr einfach. Jetzt wird es kompliziert.

Kann mir mal jemand erklären, warum die Rudelmedien in Wolfsgeheul verfallen? Welchen sachliche Grundlage gibt es dafür?

Ausnahmsweise kann der TAZ uneingeschränkt zugestimmt werden. Im letzten Satz kommt Christian Rath zum journalistischen Fazit:

Die BND-Experten sind deshalb vor allem mit der Auswertung von Spam-E-Mails beschäftigt.

Ein zweiter Blick auf diesen Satz entlarvt ihn allerdings als großen Blödsinn, denn der Spam ist bei den 37 Millionen längst weg gefiltert. Das ist schon jene Zahl an E-Mails, die von den Rechenknechten als begutachtenswert einsortiert wurden. Insofern hat Rath Stuß geschrieben. TAZ-Niveau eben. Journalistenspam.