1. Oktober 2006

Jammern

Schäuble versucht sich mal wieder auf einem Terrain, auf dem er keine Ahnung hat.

am Sonntag - 01.10.2006

http://www.bz-berlin.de/aktuell/news/061001/schaeu.html

Und was ist mit den anderen Einigungsproblemen?
"Im Wesentlichen haben wir es geschafft. Die Deutsche Einheit ist in Frieden und Freiheit erfolgt, der Kalte Krieg ist zu Ende... Heute ist Deutschland zusammengewachsen. Die großen Unterschiede sind Geschichte. Und wir stellen fest, so schlecht sind wir gar nicht. Das hat die Fußballweltmeisterschaft eindrucksvoll gezeigt. Also: Hören wir auf zu jammern."
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Gegendarstellung:

Im wesentlichen haben wir es noch lange nicht geschafft. Der Kalte Krieg wurde auf das gebiet der Terrorhysterie verlagert. Nicht zu vergessen die gelbe Gefahr, die auch schon vor 70 Jahre eine Rolle spielte. Deutschland ist heute immer noch nicht zugewachsen. Große Unterschiede sind die Realität.

Ich weiß ja nicht, wenn Schäuble mit dem "wir" in seiner Selbstverpflichtung meint, aber wenn er sich und seine Bekannten dazu animieren könnte, weniger zu jammern, dann ist das okay.

Davon mal abgesehen. Dieses Jammerbild, was der Journalismus und die Politik sehr häufig aus dem Kuli bzw. der Westentasche zaubert, dieses Bild ist schon skurril, denn wenn ich jemand jammern höre, dann sind es:
- Reiche
- Politiker
- Berater
- zu kurz gekommene Berater
- eitle Wahlverlierer
- Konzernvorstände
- Vereinspräsidenten
- Kassenwarte aller möglichen Organisationen, z.B. Krankenkassenchefs
- Entscheider
usw.

Sehr wohl bittschön, wenn die endlich mit ihrer Jammerei aufhören würden, wäre das Leben etwas umweltfreundlicher. Aber solange diese Jammerbande ungestraft auf allen Kanälen und Seiten jammern darf, solange jammer auch ich, wie mir der Schnabel gewachsen ist.