6. November 2007

Eitelkeiten unter sich

"Ilsebill salzte nach": Das ist der schönste Satz, mit dem je ein deutscher Roman begann.

Bei der Entscheidung für Grass ließ sich die Jury davon überzeugen, dass der Satz zu Beginn des "Butts" nicht nur kulinarisch Lust auf die folgenden 700 Seiten mache.
(Quelle)

Kenn ich noch ein paar, die Lust auf weitere 700 Seiten machen.

"Schon von weitem sah er die Totenkreuze." Horst Bastian, Gewalt und Zärtlichkeit, Erster Roman, Verlag Neues Leben, Berlin 1974

oder

Produktbeschreibung

"Ich will aber nicht Minister werden."

oder

"Entweder du hälst dich an die Parteibschlüsse, Genosse Witte, oder du ziehst die Konsequenzen." Stefan Heym, 5 Tage im Juni, Buchverlag Der Morgen, Berlin, 2. Auflage 1990

"Ilsebill salzte nach" ist eine Tatsachenbeschreibung, aber keinesfalls ein schöner Satz. Und schon gar nicht der schönste, mit dem je ein deutscher Roman begann.

Denn: Ilse Bilse , keiner will se