21. November 2008

Katastrophentourismus

Alle Sender haben ihren Dummschwätzern Dienstreisetickets ins Katastrophengebiet spendiert, damit der deutsche Michel und sin Fru live von der ersten Schlacht des General Winter unterrichtet wird.

Dabei muß man nur einige wenige Schritte auf die Straße setzen, um festzustellen, daß Kälte einfach nur Kälte ist und gefühlte Kälte noch kälter, daß die jetzt eingetroffene Kälte nicht wärmer geworden ist, wie noch vor wenigen Tagen prognostiziert, daß Kälte widerlich und ablehnenswert ist. Und daß sich Sturm als Windstille entpuppt, Schnee als Matsch usw.

Was der Emmerich kann, das können wir schon lange, sagte sich der Deutsche Wetterdienst. Wir schreiben euch das Drehbuch und ihr liefert die Bilder.

Da stehn sie nun mit ihren Puschelmikros, hauchen die Worte in die Stauneohren der Deutschen, daß man glauben mag, es seien wirklich ihre letzten, dabei ist es nur ihr verzweifeltes Röcheln nach Luft, weil ihnen nichts mehr einfällt. Wie soll man auch Nieselregen und Windstille katastrophengerecht kommentieren?

Und all das, nur um morgen feststellen zu müssen, daß die gleichen Pappnasen uns wieder das Wärmerwerden erklären.

Leider hat keiner von den die Traute, ein "Tschüß bis nächstes Jahr" ins Mikro zu röcheln. Es würde ja die schöne schaurige Illusion kaputt machen.

Die Katatstrophe live, das ist die eigentliche Katastrophe.


Tja, da bin ich dann doch überrascht. Gerechnet hatte ich damit nicht.