Daß mit der Offleinung von wikileaks.de die Wellen hochschlagen, das war angesichts der jüngsten Ereignisse zu erwarten.
Mittlerweile gibt es 0,2 Informationen mehr, was passiert sein könnte.
Zusammengefaßt.
Der Registrar "Beasts Associated" (Hamburg) habe die domain bereits Ende vergangenen Jahres fristgerecht wegen "nicht vertragsgemäßen Verhaltens" gekündigt.
Der Domaininhaber und hausdurchsuchte Theodor Reppe erklärte hingegen, er wisse gar nichts, sei nicht informiert worden und habe keine Kündigung erhalten.
So hat der Registrar die domain eben an die denic zurück in den Transit gegeben. Will heißen, die ist momentan nicht käuflich, aber auch nicht erreichbar, bis der Sachverhalt geklärt ist.
Die Denic ist also aus dem Rennen. Verbleiben die Schwachstellen der Biester aus Hamburg und Herr Reppe übrig.
Da ich Verschwörungstheorien nur dann mag, wenn sie von einem fürchterlich guten Thrillerautoren verfaßt worden sind, spekuliere ich zu diesem Thema nicht weiter.
In wenigen Tagen sollen große Provider Deutschlands vor der Frau von den Laien auf allen vieren kriechen und eine Selbstverpflichtung zur Internetzensur überreichen.
So wollen fünf der acht großen deutschen Zugangsprovider voraussichtlich noch in dieser Woche einen Vertrag unterzeichnen, der vorsieht, dass der Zugriff auf Internetseiten mit illegalen Inhalten auf Grundlage einer vom Bundeskriminalamt erstellten und aktualisierten Sperrliste künftig unterbunden wird.
Allerdings ist eine Prüfung, ob die Liste tatsächlich nur illegale Angebote umfasst, nicht möglich: Da sie Links auf Kinderpornografie enthält, soll sie geheim bleiben. Weder Privatpersonen noch Verbraucherschützer oder Journalisten dürfen nach gesperrten Seiten suchen oder die Rechtmäßigkeit einer Sperrung überprüfen. Niemand kann also etwa kontrollieren, ob einmal gesperrte Seiten nach Entfernung von beanstandeten Inhalten wieder freigeschaltet werden.
Von Kinderpornographie ist in diesem Heise-Absatz schon gar keine Rede mehr. Es geht um illegale Inhalte, die niemand verifizieren kann.
Das stinkt gewaltig.