10. August 2009

Wollen sie uns verarschen, Frau Schmidt?

So fragt BILD unhöflich an und wird deswegen auch keine Antwort erhalten.

Nun ist ja BILD durchaus Erfahrung und Flexibilität im Politkerbashing zu attestieren.

Doch im gegeben Fall liegt wohl auch BILD weit daneben. Wenn die Regeln so sind, dann sind die Regeln wie sie sind.

Es ist in dem Falle auch unerheblich, was die Dame vor zwei Wochen oder vorgestern erzählt hat oder morgen erzählen wird. Stimmt die Fahrtenbuchbilanz, dann stimmt die Rechnung.

Trotzdem ist die Frage berechtigt. So darf ich als Schriftsteller durchaus mit dem Plot des neuen Bastei-Lübbe-Heftchens aus der beliebten Ministerreihe spielen, der da lautet:

Urlaub mit dem geliebten Fahrer.

Der Plot ist kurz erzählt. Wie ich ihn dann auf 80 Seiten auswalze, weiß ich noch nicht.

Der Fahrer einer Ministerin hat nicht nur Gefallen am Chauffieren, sondern auch am Hofieren. Um einen möglichst bequemen und streßfreien Urlaub verbringen zu können, studiert man das Regelwerk, ordert vorab einen Termin beim Dorfbürgermeister und düst mit Kind und Kegel gen Sonne. In diesem Falle also einem Sohn des Fahrers.

BILD hätte sich die Frage stellen müssen, wem nutzt es? Also stelle ich sie.

Wem nutzt es, wenn eine Ministerin, deren Fahrer und dessen Sohn gemeinsam für 14 Tage in das sonnige Spanien fahren?

Sie hat uns alle verarscht, aber gehörig. Und lacht sich darüber ins Fäustchen.