24. Dezember 2009

rohe Weihnacht

Die alten Leutchen verstehen die Welt manchmal wirklich nicht mehr und halten sich auch nicht an das, was man ihnen referiert.

Da fahre ich also gen Berlin und stehe vor deren Hütte. Licht brennt keines, und ans Telefon geht auch niemand. Hab ich mir das erstbeste Taxi geschnappt und bin stehenden Fußes ins modernste Krankenhaus Europas gefahren und als erstes in die Rettungsstelle.

Meine Ahnung, die ich schon einige Zeit mit mir rumschleppe, hatte mich nicht betrogen. Mein Vater lag in Zimmer 4, hatte seine erste Infusion am Laufen, riesengroße Augen, als er mich sah und konnte wieder mehr als drei Worte am Stück erzählen.

Und meine Mutter war heilfroh, daß noch jemand zu ihrer Unterstützung da war.

Hab ich meine Belehrung über das vor 3 Wochen gekaufte Handy wiederholt, aber das hat sie gar nicht so richtig interessiert.

Nun kann man nur noch abwarten, was ärtzliche Kunst zu leisten vermag. Helfen kann man nicht.

Der heilige Abend ist ja (Gott sei Dank) nicht so mein Ding, heilig nur in dem Sinne, daß ich von dem ganzen Gejammere nichts wissen will. Insofern ist für mich heute auch nur ein Donnerstag wie jeder andere. Und so war es auch auf der Notaufnahme im Krankenhaus.

Aber vier Stunden am heiligen Abend in selbiger zu verbringen, davon die meiste Zeit mit Warten, ist auch nicht gerade das, was man sich an einem beliebigen Donnerstag des Jahres wünscht. Zumal ich vor 6 Jahren am gleichen Ort 3 Stunden zubringen durfte und anschließend ganz langsam und gemütlich innerhalb von 5 Wochen wieder auf die Beine gestellt wurde. Es ist also ein Ort unseliger Erinnerung.

Shit happens. Auch an Weihnachten.