28. März 2010

Primatenjournalismus analysiert

Hal Faber setzt wie jeden Sonntag zum Tiefschlag gegen das Böse im Netz an und landet wie immer einen Volltreffer.

Diesmal sind die Besserschreiber und Geldverdiener mit Primatencontent dran.

Fern bleibe mir der Service-Journalismus, den die Strategen des Paid Content predigen. Die 10 besten Tools und Tipps zur Sommerzeit komplett mit Klickstrecke, wie man einen Uhrzeiger verstellt, sind geronnener Schwachsinn.

und wenden uns der englischen Presse zu. Diese soll nach und nach kostenpflichtig im Internet zu lesen sein, was als "entscheidender Zeitpunkt" für den Journalismus gewertet wird. Freunde der Milchmädchenrechnung kommen da ganz auf ihre Kosten, wenn zum Preis einer Tasse Kaffee verkündet wird, dass die Leser den direkten Zugang zu den Journalisten und Experten bekommen. Dass sie als bezahlende Kunden nicht mehr simple Konsumenten des Internet-Angebotes sind, sondern Teil einer aufregenden Online-Kultur...

Bleibt nur noch abzuwarten, ob die Ausführung des Paid Content im Murdoch-Reich besser durchdacht ist als die beim deutschen Hamburger Abendblatt, wo mit wenig Kniffke bei den Browser-Einstellungen der geschützte Bezahl-Content wieder zu lesen ist.

So professionell, wie Medizinjournalisten schwindeln können, arbeiten auch ihre Pendants in dieser unser kleinen IT-Branche. Viel zu viel von dem Schrott, der da veröffentlicht wird, stammt aus den Quellen von "PR-Flaks", den Pressesprechern und angeschlossenen Werbe-Agenturen, die ihre Gülle auf "Experten" regnen lassen, die das für Sanddorn-Nektar halten. Unter PR-Profis gilt es als ausgemacht, dass gelogen werden darf. Damit sind wir beim brisanten Thema, ob die Lizenz zum Lügen auch für Regierungssprecher gilt...