Am vergangenen Freitag ist Gisela Karau verstorben.
In einer für mich persönlich länger andauernden und außerordentlich schwierigen Lebenssituation habe ich das Glück (oder die Vorsehung) gehabt, Gisela Karau kennenzulernen. Wie der Kontakt zustande kam, weiß ich nicht mehr, denn meine Kontakte zur Schriftstellerszene bestanden ausschließlich darin, als Käufer von deren Büchern in Erscheinung getreten zu sein.
Fakt ist, daß die ausführlichen Gespräche, die wir in ihrem Berliner Zuhause geführt haben, ihre Gastfreundschaft, Wißbegierde, Lebensweisheit als auch schriftstellerische Qualität mir in der damaligen Zeit sehr viel geholfen haben. Ich habe selbst noch Jahre später über Dritte immer wieder Grüße von ihr übermittelt bekommen, verbunden mit dem ironisch erhobenen Mahnungsfinger, mich ja an das zwischen uns beiden Ausgemachte zu halten. Habe ich bis heute gemacht.
Ich habe Gisela Karau eine Menge zu verdanken. Mein letzter Gruß an sie lautet deswegen: Gisela, ich halte mich ans Abgemachte. Versprochen.
Ganz nebenbei, weil es nur ein Thema am Rande war.
Eigentlich hast du ja eine talentierte Schreibe. Entweder du setzt dich auf den Hosenboden und arbeitest hart an dir, dann könnte mal ein Schritsteller aus dir werden. Oder die läßt es bleiben. Dann mach aber gar nicht erst den Versuch, bei den Literaten landen zu wollen.
0,1 Sekunden später war mir klar, daß für mich nur der zweite Weg in Frage kommt. Schreiben, wann und wozu ich Lust habe, aber um Himmels Willen nicht hart dran arbeiten. Wo käme ich da hin. Und so hab's ich bis heute gehalten.