De Maizière präsentiert Netz-Agenda
Das Internet wird konservativ
Von Johannes Kuhn
Bundesinnenminister de Maizière gelingt es erstmals, eine konservative Internetpolitik für Deutschland zu formulieren.
Sehr geehrter Herr Kuhn,
ich weiß ja nicht, wo sie die letzten zehn Jahre Internet verschlafen haben, es muß aber sehr erholsam und gedächtnisreinigend gewesen sein. Sowas wünsche ich mir auch schon seit Jahren.
Die stockkonservativen Regeln für ein erzreaktionäres deutsches Internet wurden vom Bertelsmann-Verlag, Leutheusser-Schnarenberger, Zypries, der Frau von den Laien u.v.a. formuliert. Das ist also alles archäologisches Strandgut, was sie uns in der Sueddeutschen als neu verkaufen wollen.
Viel schlimmer jedoch ist, daß sie nach dem Erwachen aus ihrem komatösen Tiefschlaf nicht mitbekommen haben, daß das Internet, erst recht der deutsche Teil davon, stockkonservativ ist.
Eine klitzekleine Recherche, wer in welchem Umfang mit welcher Medienmacht Meinungen via Internet pusht, hätte das bereits belegt. Doch leider ist es ja in den deutschen Qualitätsmedien üblich geworden, nichts mehr zu beweisen, sondern nur noch zu behaupten.