18. Juli 2010

Der Zweck heiligt die Schlagzeile

Was dem Spielemagazin BILD nicht in den Kram paßt, wird medial abgemahnt. So eine Studie über den Streßabbau beim Killer spielen. Sie ist schon deswegen irre, weil sie nicht das von BILD gewünschte Ergebnis gebracht hat.

Bereits der Einstieg in den Artikel ist sehr suggestiv und kaum wertneutral.

Killen „Killerspiele“ Stress und Frust? Gewalt-Spiele machen aggressiv! Nicht nur in Deutschland vertreten viele Politiker und Jugendschützer diese Meinung. Eine neue Studie aus den USA behauptet nun etwas völlig anderes.

Ja, so ist das nun mal. Meinungen und Wissenschaft haben nichts miteinander zu tun. Aber BILD weiß Abhilfe.

Viele andere Studien weisen aber auch einen Zusammenhang zwischen virtueller und realer Gewalt nach.

Auch das ist aber nur eine Meinung und wissenschaftlich nicht gedeckt, denn dann hätte BILD ja die Hälfte dieser vielen Studien zitieren können.

Bereits im März 2009 war von den Autoren der jetzigen Studie das Ergebnis einer Metaanalyse derartiger Studien veröffentlicht worden, die zu einem niederschmetterndem Ergebnis kam, dass viele Studien zu Mediengewalt und Aggression vor allem aufgrund ideologischer oder politischer Anschauungen durchgeführt werden. Zufällig vereinten sich hier die Agenden konservativer und linker Kreise zu einem "Perfect Storm" des politischen Opportunismus.

Conclusions

Results from the current analysis do not support the conclusion that media violence leads to aggressive behavior. It cannot be concluded at this time that media violence presents a significant public health risk.