26. August 2010

wie mit Sarrazin diskutiert wird

das führt uns heute exemplarisch Die Zeit, der spezialdemokratische Rohrkrepierer im medialen Sperrfeuer, vor.

Sind Muslime dümmer?

So lautet des Artikels Überschrift. Da sag ich mal "Ja". Wer so eine strunzdumme Frage stellt, muß sich nicht wundern, wenn ihm Pampigkeit entgegenschwappt.

Egal. Dann lese ich allerdings gleich auf der ersten Seite der Kommentare:

7:24 Uhr Quarax

Gekürzt. Bitte formulieren Sie differenzierte, konstruktive Argumente und halten Sie sich an die Netiquette. Danke. Die Redaktion/sh

7:41 Uhr Brakiri

Äußern Sie sich bitte sachlich zu den Inhalten des Interviews. Danke. Die Redaktion/sh

7:49 Uhr gaegelow

Verzichten Sie auf persönliche Kritik am Autor. Danke. Die Redaktion/sh

7:51 Uhr Tojoe

Achten Sie bitte auf einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion/sh

7:55 Uhr Bas Rutten

Entfernt. Verzichten Sie auf beleidigende und pauschalisierende Bemerkungen. Die Redaktion/sh

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Mehr muß ich gar nicht wissen, wie das Spiel zu laufen hat. Dagegen war die Leserbriefspalte des Neuen Deutschland zu DDR-Zeiten ein Hort der Meinungsfreiheit.

Oder wie es bereits um 07:53 zeitkom zusammenfaßte:
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7:53 Uhr zeitkom

11. Polemik

Die Kritik an Sarrazin ist ausschließlich polemisch - das ist keine Diskussion über Fakten, sondern der Versuch, eine Diskussion durch bockige Fragen, ganz im Sinne eines infantilen Streits, überhaupt zu vermeiden.

Vermutlich liegt dies daran, weil Anerkennung der Fakten und Logik tatsächlich zu Konsequenzen führen - die den Einstellungen, mit denen die Redakteure (genau wie ich) aufgewachsen sind, fundamental widersprechen.

Deshalb schaut man in der "gebildeten" Bevölkerung lieber weg und überlässt das Problem den "Bildungspolitikern".

Und in der ZEIT drückt man sich um eine Diskussion herum.

Das ist aber kein Journalismus.

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Abschließend sei noch der dümmste Zeit-Leser durch eine lobende Erwähnung in diesem Blog prämiert.
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22:03 Uhr Ludwigthomas

717. Heisse Luft und persönliche Vorwürfe

Also, nachdem ich 700 Kommentare hier gelesen habe, möchte ich doch feststellen, daß die Kritiker von Sarrazin hier eigentlich theoretisch nichts zu bieten hatten.