30. September 2010

Bombenalarm in der virtuellen Küche

Liebe Leute, der Erwerb einer Küche ist für mich Verschwendung wertvoller Restlebenszeit. Auch der Aufenthalt darin, sofern es nicht um das Nachtanken von Energie geht, damit ich noch ein paar Jahre durchhalte.

So nahm mich meine Mutter ins Schlepptau und geradwegs in ein Küchenstudio, um mir eine Küche zu schenken. Ich habe davon genauso viel Ahnung, wie sie von Computern.

Das Ceranfeld wollte ich eigentlich mit nur zwei Platten, denn ich habe in meinem ganzen Leben noch nie mehr als zwei Töpfe gleichzeitig am Kochen gehabt. Das hätte aber genauso viel gekostet, wie das, was ich jetzt habe. Virtuell jedenfalls. Denn das 4er Feld hat er uns zum halben Preis gegeben, weil es in der Werbung ist. Beim Geschirrspüler das gleiche. Backofen habe ich mir nicht andrehen lassen, hat er dann auch nicht weiter versucht. So schlau ist der Verkäufer dann doch. Ich habe bei den Preisen mein Unverständnis deutlich gemimikt, mich dann aber darauf besonnen, daß ich die Küche ja spendiert bekomme.

Ab da ging es leichter voran, denn ich habe immer nur "Ja" gesagt.



Kühlschrank gehört nicht dazu, den bringe ich selber mit. Nun dürft ihr mal raten, was das kostet. Die Millionenfrage lautet, was ich geschenkt bezahlen muß. Ist ein erheblicher Unterschied, aber trotzdem noch jenseits meiner Phantasie.

Auf dem Weg von der Küche ins Wir-haben-alle-Möbel-Lager kam dann die Ansage, daß der S-Bahn-Verkehr wegen eines Bombenalarms in Ostkreuz sehr unregelmäßg vonstatten geht.

"Ach die Ärmste", sagte meine Mutter, denn die kennt die Verantwortliche für den ganzen S-Bahn-Terror am Ostkreuz ziemlich gut.

Gleich darauf kam die Bahn. Im Möbellager hab ich auch alles gefunden, was ich nicht brauche, nun kann's langsam ans Packen gehen. Der Rückzug vom Schlachtfeld ging auch problemlos vonstatten, die CIA hatte inzwischen alle Terroristen am Ostkreuz verhaftet und die Bombenexplosion verhindert.