2. November 2010

Sauerbier als Papier abgepackt

Ich war heute mal in einem Laden, wo noch Bücher aus Papier verscherbelt werden. Das elektrische Buchlesegerät von Sony und Artverwandten habe ich gleich wieder an die Schauwand befördert. Viel zu fitze- und fummelig. Da kommt kein Lesegenuß auf. Ergo habe ich die von mir ins Auge gefaßten Bücher auch angefaßt und lege sie auf den Stapel, der der nächsten Urlaubslektüre zuzuordnen ist.

Was mir im weit und breit fast einzigen und größten Buchladen im Osten Berlins allerdings aufgefallen ist: Ein ganzer Tisch alleine war für die "kruden Thesen" (Spiegel) reserviert und gut aufgestellt (Politiker und Sportreporter jeder coleur) als auch aufgestapelt, auf daß die Tischbeine schon Korkenzieherkonturen erkennen ließen. Die deutsche Abschaffe alleine belegte genauso viel Platz und Gewichtigkeit wie die Fabrikschreibprodukte der Krimilohnschreiber. Es ist jener Tisch, an dem ich ab und zu nach zwei oder drei Autoren schaue, denn als Paperback würden deren Werke dort lagern. Der Rest interessiert mich nicht.

Ich schwofte gerade ab. Wollte die kurze Impression festgehalten wissen, daß sich im Osten (Berlins) niemand für die Abschaffung Deutschlands interessiert. Das Buch liegt wie Blei in den Regalen und verkauft sich wie sauer Bier.

Zumindest Ostdeutschland ist schon abgeschafft oder schafft andere Bücher an.