10. Februar 2011

Potentat

Um uns endgültig zu verwirren und uns im Sauseschritt der Zeit jede Orientierung zu rauben, führt die Sueddeutsche auf die Schnelle den Begriff des Potentaten ins Feld. Der war wohl für Mubarak noch frei. Der ist in den letzten zwei Wochen vom Präsidenten über den Autokraten via den Despoten zum Diktator als auch Pharao schlußendlich zum Potentaten mutiert. Das nenne ich eine steile Karriere in so kurzer Zeit. Hab ich was vergessen? Ach ja, die Schlagzeile der Sueddeutschen. Wie in Zeiten tiefster Freundschaft zwischen dem ägyptischen und deutschen Volk.

Angriff auf den Potentaten



update 22:00 Uhr

Genial, absolut genial, wie es der autokratische Pharao geschafft hat, daß dem Edelschwätzer des deutschen Staatsfernsehens, Herrn Kleber, die Kinnlade runterklappt und er seine Sprachlosigkeit mit Gewäsch maskiert. Gerade als der Kleber eine wichtige Staatsmeldung vortragen wollte, fuhr ihm der Mubarak mit seiner Widerrede in die Parade. Herrlich.

Glatte Note 1 von mir für diese Show. Besser hat noch keiner die westliche Schmierenkomödie der letzten 14 Tage demaskiert. Das konnte nur Mubarak selber, genau so, wie er es getan hat.

Und was macht man als pharaoner Potentat? Man verarscht die Welt, denn die hat sich darauf geeinigt, daß ab 21 Uhr zurückgetreten wird. Man tritt aber nicht einfach 21 Uhr von der Bühne ab.