7. Mai 2011

Abschied von Maxl

Da fällt mir noch was ein. Maxl ist doch nicht handzahm, sondern wie es sich für einen Vogel gehört, ein Fluchttier. Erst mal auf den höchsten Baum und Situation beobachten. Dann entscheiden.

Mit einer Ausnahme. Wenn er vor seinem Bimmelglöckchen hockt und ich angeschlichen komme.

Ich habe mich doch standesgemäß von maxl verabschiedet. Zuerst mal erzählte ich ihm eine längere Geschichte, daß ich jetzt auch fliegen werde, mit einem viel größeren Vogel als er einer ist usw. Das hat ihn so richtig nicht interessiert, da rollte er nur so komisch mit den Augen.

Na, wenn es dich nicht interessiert, dann dreh ich dir dein Bimmelglöckchen runter, dann haste zu tun, das wieder hochzuwuchten.

Für gewöhnlich klacker ich dann immer eine Weile mit dem Glöckchen rum, damit es eben bimmelt. Ist ja ein Bimmelglöckchen.

Es dauerte nicht lange, da passiert es. Maxl hatte ja lange genug Zeit, zu beobachten, wie die Töne produziert werden. Und nun war sein großer Tag. Im Stile eines japanischen Trommlers malträtierte er sein Glöckchen, auf das dem eine wohlfeile Klingelmelodie im Stile tibetanischer Betmönche entsprang. Aus berufenem Munde weiß ich, daß er dies zum ersten Mal gemacht hat.