Ich habe das ja schon lange behauptet, daß der Maxl ein Junkie ist und auf seine Drogen steht.
Ich komme soeben von ihm, da sein Frauchen auf die Schnelle mal ins Krankenhaus mußte, aber mit Ungefährlichkeitsdiagnose schon wieder zurück ist,... Ich war also des späten Abends bei ihm, um ihm etwas Gesellschaft zu leisten, denn Abends ganz alleine, das kennt er ja überhaupt nicht.
Ich hatte keine Schanze. Die Zeit zwischen Wohnungstür aufschließen und Kopf in die Stube stecken, das sind ungefähr 2 Meter. Offensichtlich reicht das aus, um vom Tiefschlaf auf hellwach umzuschalten, denn Maxl saß in seiner Hütte, sah mich, und kletterte flinker als ein Feuerwehrmann die Sprossen des Käfigs hinauf, um den Vollkaskoschutz seines Bäumchens zu genießen und auf schwer beschäftigt zu machen.
Noch vor einem Jahr war seine Schlafenszeit so zwischen 19 und 20 Uhr. Da hat er es sich bequem gemacht und bis zum nächsten Morgen einen weggeschnarcht. Ist ja Winter.
Seit er aber diese Wunderdroge schnabuliert, ist er ein vollkommen anderer Mensch. Vorhin habe ich es selber gesehen. Ran an den Napf, Droge reingedrückt und ab geht die Post. Schwerstarbeit an alle Geräten, die Krach machen können.
Das geht wohl wirklich so bis um Zehn, wenn das Licht ausgedreht wird. Dafür pennt der Schlingel garantiert bis morgen halb Neun. Und alles nur, weil auch Tiere Suchtprobleme haben und eigentlich einer umfänglichen psychotherapeutischen und klinischen Behandlung bedürfen.
welt.de | Autor: Jörg Zittlau | 21.01.2012
SUCHTPROBLEME
Auch Tiere lieben einen gepflegten Rausch