22. März 2012

Geheimdienstoperation in die Hose gegangen

"Das ist in die Hose gegangen", zitiert das Terrormagazin ein ehemaliges Mitglied der Polizei-Spezialeinheit Raid und läßt im Schriftsatz den Serienmörder zum Serien-Attentäter mutieren.

Was der in den letzten Tagen nicht alles gewesen ist, ein Nazi aus der Fremdenlegion, ein rechtsradikaler ehemaliger Soldat, ein Terrorist, ein Antisemit, ein Al-Kaida-Anhänger usw.

In einem Nebensatz löst sich die ganze Geschichte dann in Wohlgefallen auf. Jahrelang auf dem Schirm des Geheimdienstes, versagt selbiger genau in jenem Augenblick, in dem er hätte voll handlungsfähig sein müssen.

Da fragt man sich wieder mal, ob hier ein operativer Vorgang absichtlich gegen die Wand gefahren wurde, aus dem Ruder gelaufen ist oder die Geheimen auch in Frankreich Penner sind.

Da ich in meinem Leben etliche formidable Thriller gelesen habe, ist auch die naheliegendste Antwort denkbar.

Let one happen, stop the rest.

Auch Frankreich wollte, wie das FBI und der Verfassungsschutz, Terroristen aus eigener Zucht präsentieren, um sie besser an der kurzen Leine führen zu können. Das mußte zwangsläufig schief gehen.

Einen Nutzen aus der Geschichte zieht ausschließlich Sarkozy. Bedenkt man etliche dubiose Vorgänge* aus seinem politischen Leben, dann liegt der Schluß nicht weit, er könnte auch hier seine Finger im Spiel haben.
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* Da wären unter anderem Karachi-Gate, seine Bedürftigkeit bezüglich der Gaddafi-Millionen oder seine Rolle bei der Zimmermädchen-Affäre in einem New Yorker Hotel. Die schmutzigen Details aus seinen Zusammenkünften mit Merkel bleiben an dieser Stelle mal außen vor.