Ein Blogger ist beleidigt, weil ein Mitarbeiter der Tagesschau die Rechtsabteilung des NDR beauflagte, unter Zuhilfenahme des Baseballschlägers Urheberrecht eine persönliche Meinung kurz und klein zu schlagen.
Der Blogger hatte 8 Sekunden eines Propagandavideos auf youtube gehostet und hier im Blog kommentiert. 8 Sekunden, die der Tagesschau schon zu viel waren. Youtube, schauste inne Röhre. Würde der Berliner sagen.
Nach wie vor ist jedoch das Vollprodukt des ebenfalls sich beleidigt fühlenden Zuarbeiters der Tagesschau abrufbar, was ich soeben noch einmal getestet habe.
Man merkt die Absicht und ist verstimmt. Es geht also nicht um die Wahrung des Urheberrechts, wie der NDR großmäulig mitteilen ließ, sondern darum, unter Ausnutzung selbigen eine mißliebige Meinung zu unterdrücken. Will heißen, das Urheberrecht wird als Maulkorberlaß genutzt.
Da wir momentan wieder in einer Zeit leben, in der unglückliche Vergleichsversuche sofort dem Bundesmedienpranger gemeldet werden, will auch ich einen solchen, in der Bundesrepublik verbotenen, Vergleich wagen.
Der NDR und dessen Tagesschauredaktion verstehen Artikel 5 Grundgesetz nur dahingehend, daß sich jeder ihre Meinung bilden darf. Widerrede kommt im Grundgesetz nicht vor, ist also auch nicht statthaft. Die Bayerische Staatsregierung obwaltet mit Argusaugen über das Urheberrecht von Hitlers "Mein Kampf". Wehe dem, der es wagt, sich anhand des Originaltextes eine eigene Meinung bilden zu wollen und diese dann noch kundzutun. Auch hier eindeutig ein staatlich organisierter Mißbrauch des Urheberrechts, um mündigen Bürgern Maulkörbe anzulegen.
In drei Jahren läuft der Urheberrechtsschutz für Adolf Hitlers "Mein Kampf" aus. ... Dies löst schon seit längerem Unbehagen aus. ... nun zieht der Freistaat Bayern Konsequenzen und will noch vor 2015 eine wissenschaftlich-kritische Edition unterstützen, um das Buch zu entmystifizieren.
Soso, kann man also demnächst "Mein Kampf" mit Waschanleitung und Rezeptvorschlag kaufen. Ja, so sind sie halt, die deutschen Medienwächter.
So wird also zwischen staatlichem politisch-medialen Komplex und Laienblogger deutlich mit ungleichen Waffen gekämpft. Die einen haben einen Sendeauftrag und ziehen den gnadenlos durch. Ein Blogger kann dem nur mit seinem Sendungsbewußtsein kontern.
Eigentlich müßte man einen Selbstversuch starten. In der Hypophyse wird ein Beleidungszähler montiert, der bei Ausstrahlung der Tagesschau aktiviert wird und sauber erfaßt, wie oft sich der durchschnittlich nicht an Politik und Nazis interessierte Deutsche auf den Schlips getreten fühlt. Nach Abschluß der Tests bliebe nur eine gnadenlose Forderung übrig. Das Unternehmen Tagesschau ist umgehend und vollständig aus dem Internet zu löschen. Dafür bin ich sowieso. Auch ohne den Test.