12. September 2012

das Hecheln der Dogge in meinem Rücken

Und ich spürte das Hecheln der Dogge in meinem Rücken.

Jetzt ist klar, warum man deutsche Sätze nicht mit Und beginnt. Es gibt nichts Bindendes, Erklärendes. Vorher. Es gibt keine Vorgeschichte.

Ich will gerade die Hecktür des Ford aufreißen, um Rucksack und Stiefel zu verstauen, da werde ich abrupt gestoppt. Halt, zulassen, kuck mal, wen ich mitgebracht habe.

Es war genau 9 Uhr, und ich war hellwach. Ich schaute in die Schnauze einer deutschen Dogge, deren Lefzen ob meiner Person lüstern schlabberten.

Die folgenden 8 Stunden hatte ich ausgiebig Zeit, einer Dogge beim Wandern, Saufen, Nahrung staubsaugen und Schiß haben zuzuschauen. Und manchmal spürte ich ihr Hecheln in meinem Rücken, beim Abstieg vom Roque del Conde (1001 Meter), wo ich voranging und das 45 Kg schwere Kalb angstvoll folgte, die beiden Damen im Schlepptau. Wir waren nur 4, zwei Frauen, ich und die deutsche DoggIn.

Der Aufstieg ging, die Dogge immer voran, Fotos keine, da wir in einer Wolke wanderten. Der Abstieg war grauenhaft, wegen des gruseligen Gesteins. Da hat sogar eine Dogge Probleme.

Keine Landschaftsbilder, dafür Fotos einer Dogge beim Rasten auf 1001 Metern ü.d.M., ohne das Meer gesehen zu haben.

Weiß die eigentlich, wie stark sie ist, fragte ich gegen Ende hin, nachdem ich verarbeitet hatte, daß sie vor kleinen Hunden Reißaus nahm.

Nö, lautete die Antwort, hamwa ihr nich jesacht.

Scheiße Leute, hätte die Hündin gewußt, wie stark sie ist, dann gäbe es diesen Post nicht, denn der größere Schisser von uns beiden war definitiv ich. Hier bekommt man aber auch Sachen geboten, alle Achtung.

Auch heute hat das Doping gut funktioniert, sonst hätte ich die 400 Höhenmeter nicht geschafft.

Und die Zauberin in Handmagie freut sich auf mich. Wir sehen uns nächste Woche zur Behandlung, wenn sie wieder vor Ort ist.