20. Oktober 2012
vom Feuerwehrfest zum Feuerwehreinsatz - schwerer Motorradunfall
Zumindest hier im Blog wurde gelegentlich der Wunsch geäußert, der eine oder andere Verkehrsteilnehmer möge sich ob seines Verhaltens um den nächsten Baum wickeln oder an selbigen klatschen. Nun, heute war es dann soweit, allerdings so, daß ich es mir wohl doch nicht hätte wünschen sollen, denn wenn man es sieht, dann ist das alles etwas anders.
Eigentlich sollte es ein fröhliches Fest der freiwilligen Feuerwehr sein. War es auch, beide Male, als ich vorbeifuhr. Vor und nach dem Unfall. Sie hatten alles an Technik aufgefahren, ein Bratwurstauto geordert, damit der interessierte Nachwuchs auch genau besichtigen und kosten kann, was ihn später erwartet, wenn er die roten Autos zum Einsatzort fahren muß.
Der Verkehr in Richtung Autobahnabfahrt war in beiden Richtungen eine sehr gut besuchte Veranstaltung, demzufolge zähflüssig, was stadteinwärts ein Tempo von um die 30 km/h bedeutet. Ich sah ein Motorrad an der Autoschlange vorbeibrettern und dachte noch bei mir, das ist wieder einer der Kandidaten, die sich um den nächsten Baum wickeln sollen.
60 Sekunden später wurde ich dem Unheil angesichtig. Ein Motorrad lag schrottreif an einer kleinen Kreuzung, eine Frau heulte sich die Seele aus dem Leib, weil das Krad mit aller Wucht ihr Auto demoliert hat und ein Biker lag beerdigungsreif auf der Straße. Mir selber rutschte das Herz in die Hose und ich radelte sehr langsam und nachdenklich weiter.
So heftig, daß ich es selber sehen muß, so heftig war der Wunsch dann doch nicht.
An die 20 Minuten später bin ich an der Stelle zurück, inzwischen waren zwei Freiwillige Feuerwehren mit blutjungem Personal, Polizei, gelbes Ungeheuer, Zuschauer zuhauf usw. vor Ort. Offensichtlich gab es noch den Hauch eines Lebenszeichens, denn der Helm des jungen Mannes war ab, er lag schon auf der Liege für den Hubschrauber und wurde versorgt. Das gelbe Ungeheuer brauchte dann auch noch mal an die 20 Minuten, ehe es gen Berliner Innenstadt flog, denn der Hubschrauber flog über mich hinweg als ich an der Haustür war.
Tja, das alles nur deswegen, weil der junge Mann meinte, er könne eine mit 30 dahinschleichende Autokarawane mal locker mit 50 oder so überholen und damit Stunden an Zeit beim Einreiten nach Berlin sparen.
Das fröhliche Fest der Freiwilligen Feuerwehr ging weiter, denn heute hatten die Kameraden aus einem anderen Dorf Dienst.