29. Januar 2013

Spiegel will auf Hitler als Titel verzichten

Stefan Kuzmany beweist Mut in der Nazi-Debatte, die er nicht gewinnen kann.

Vergeßt Hitler!

So lautet der Aufmacher, mit dem ein Umdenken in der festgefahrenen Dis­kussion angeregt werden soll. Im Kleingedruckten heißt es immerhin noch: Die schiefe Debatte um Nazis und Hitler.

Letztlich, so viel muß anerkannt werden, driftet auch Kuzmany in Fatalismus ab, da es eine kurzfristige Lösung offensichtlich nicht gibt.

Die Aufregung um Hitler wird abebben, so wie die um jedes Aufregerthema abebbt - der Nazismus jedoch wird bleiben. Leider ist nicht zu erwarten, dass sich die vielen alten und jungen Nazis des Landes vom #GegenNazis wahrhaftig bekehren lassen.

Trotzdem plädiert der Autor für kleine Schritte. Jede Aktion gegen Nazis ist eine gute Aktion, auch wenn sie überhaupt nichts bringt.

... wenn nur ein Chefredakteur künftig zweimal darüber nachdenkt, wie er den nächsten "Großen Führerreport" illustrieren lässt, dann wäre schon viel gewonnen.

Ja, das war es dann wohl beim Spiegel mit den Hitler-Bildern auf dem Titel. Zumindest bei diesem Hamburger Magazin hat der Führer sein Leben ausgehaucht, sofern ihm niemand ein neues einhaucht.