4. Januar 2013

Verblödungssteuer wirkt: Landfunk macht dumme Bauern noch dümmer

Wir wollen uns bereits in den ersten Tagen des Jahres dahingehend um­schau­en, ob die seit erstem Januar zu löhnende Verblödungssteuer sachbezogen und artgerecht Verwendung findet und ihren Zweck erfüllt.

Wir schauen uns dafür mal den Videotext des Landfunks an, das ist nicht so kompliziert wie komplizierte Filmkonstrukte.

121 rbbtext Do 03.01.13 20:47:52

Berlin: Mehr gewaltbereite Islamisten

In Berlin ist die Zahl gewaltbereiter Islamisten nach Ein­schätzung des Verfassungsschutzes ge­stie­gen. Bislang sei von 100 gewaltorientierten Salafisten ausgegangen worden.

Diese Zahl sei aber mittlerweile auf das Doppelte ge­stie­gen, sagte der kommissarische Chef des Ver­fas­sungs­schut­zes, Palenda, der "Berliner Zeitung".
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126 rbbtext Do 03.01.13 20:49:18

Extremistische Musik sichergestellt

Die Polizei in Brandenburg hat im vergangenen Jahr zahl­rei­­che Tonträger mit extremistischer und gewaltver­herr­li­chender Musik sichergestellt.

Der Großteil der Musik sei der rechtsextremen Szene zuzu­ordnen. Nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes gibt es knapp 25 rechtsextremistische Bands im Land. Aber auch linksextreme Bands verbreiteten verstärkt jugend­gefähr­den­de Musik.


Wirre Texte, die uns nicht schlauer machen, es sei denn, der RBB versteht sich als Propagandaabteilung des Verfassungsschutzes. Die Meldung mit den Nazisportlern habe ich gleich unterschlagen, auch wenn sie der RBB brachte, denn da wurde der öberschten Potsdamer Schützerin der Landverfassung noch nicht mitgeteilt, daß das Verfahren gegen Michael Fischer eingestellt wurde. Nadja Drygalla* trainiert wieder für Deutschland, und ihr Freund ist kein Nazi.

Nur nebenbei sei die Fabulierfreude deutscher Journalisten erwähnt, was diesen Fall betrifft.

Spiegel: Staatsanwaltschaft Rostock stellt Verfahren gegen Michael Fischer ein
BILD: Verfahren gegen Drygalla-Freund Michael Fischer eingestellt
Welt: Verfahren gegen Nadja Drygallas Freund eingestellt
Endstation Rechts: Ermittlungen gegen Ex-NPD-Mann Michael Fischer eingestellt


In kleiner Schrift teilt die Welt dann wenigstens noch mit, daß es sich bei Fischer um einen Ex handelt. Keinen Ex-Freund, noch nicht, aber um einen Ex-Funktionär.

Ich schwiffte jetzt etwas ab, da wir uns ja nur mit den beiden Verlautbarungen aus dem Verfassungsschutzbüro beim RBB beschäftigen wollten.

Die Dämlichkeit der ersten Meldung ist auf exakt dem gleichen Niveau wie jene, die uns regelmäßig immer mehr armutsgefährdete Menschen verspricht, ohne die Kriterien offenlegen zu müssen, was armutsgefährdend ist, wie das abgezählt und statistisch sauber aufbereitet wird. Funktioniert natürlich bei gewaltbereiten [selber was einsetzen] noch viel besser.

Die erste Meldung ist also nicht verifizierbare Verfassungsschutzlyrik, über Verblödungsmulitiplikatoren unters Landvolk gestreut.

Kommen wir nun zur gewaltbereiten Musik.

Dem Verfassungsschutz wurden ja in den Jahrzehnten seiner Existenz viele Dinge nachgesagt. Mir selber fallen jedoch auf Anhieb zwei Sachen ein, die ihm bisher niemand unterstellt hat. An erster Stelle stehen dabei Fach- und Sach­kompetenz. Es hat meines Wissen bisher noch nie jemand die Behauptung aufgestellt, das Kollektiv der Mitarbeiter des Verfassungsschutzes habe seine Aufgaben zum Schutz der blablub mit hoher Sachkenntis und Kompetenz erfüllt und sich so als Schild und Schwert der Demokratie erwiesen.

Was allerdings weitaus schlimmer ist, der Verfassungsschutz ist nicht dafür bekannt, Fachkompetenz in Angelegenheiten von Kunst und Kultur zu haben. Auch nicht in der kritischen Auseinandersetzung mit selbigen Formen der menschlichen Daseinsweise.

Da dies allerdings laut Mitteilung des RBB an sein Landvolk so sein soll, können wir erwarten, daß uns der Landfunk jene Definition des Verfas­sungs­schutzes nachreicht, in der erklärt wird, was jugendgefährdende Musik ist. Das wollen wir wissen, denn wir wollen die auch hören.

Zuletzt eine kleine Bemerkung zum Wirrwar mit den -emen und -istischen. Also, z.B. den christistischen Extremististen unter deutschen Kirchendächern.

Ich selber bin religiös arm dran, da ich areligiös bin, nicht in Kreisen von Gottesanbetern verkehre und auch keine inhaltliche Sachkenntnis zu göttlichen Dingen aufweisen kann. Wenn es jetzt allerdings schon Usus ist, sich einen Lieblingsantisemiten (Broder) aussuchen zu dürfen müssen, dann würde ich mir ja gerne meinen Lieblings­juden aussuchen, um ihn verbal was auf die Fresse zu geben. Ich kenne leider keine Juden. Die das verdient hätten.

Aber, das möchte ich zur Befeuerung der nunmehr öffentlichen Debatte um den jämmerlichen Zustand des deutschen Antisemitismus in die Diskussion einbringen, ist es ob der fein differenzierten Berichterstattung über die -eme und -istischen Bestrebungen nicht auch an der Zeit, die antisemitististisch­bereiten Deutschen genauer unter die Lupe zu nehmen? Da hat der Ver­fassungs­schutz bisher kläglich versagt und dem RBB keine verläßlichen Ausforschungen gekabelt.

In diesem Sinne. Wer ist euer Lieblingsjude?
Nieder mit dem antisemitististischen Muß.
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siehe auch: Anzahl der Faschisten in deutschen Sportvereinen noch nie so hoch wie seit zwischen den Jahren 1933 - 1945

* Es sei in diesem Zusammenhang angemerkt, daß die deutschen Medien gedankenlos die Gedankenlosigkeit der Winfriede Schreiber nachplappern, die Drygalla und Nazis in einem Atemzug zu nennen weiß. Nur in einem Medium wird ein solcher Sachzusammenhang schlichtweg unterschlagen. Schreiber hat sich nie zu Drygalla geäußert.

Die Verblödungssteuer funktioniert wie erwartet. q.e.d.