Es gerüchtete auch gestern den ganzen Tag, mal mehr mal weniger, in Norwegen sei eitel Sonnenschein, der alsbald Sylt erreichen möge, Norweger seien immer gut drauf und die Fjorde seien mit Frühlingsblumen übersät, auf daß sie in herrlichen Farben schillern und mangels Windes Oasen der inneren Ruhe sind.
Der Winterschlußverlauf ist Thema Nummer 1, die nimmerwährende Hoffnung, auch Sylt werde eines Tages vom Sonnengott heimgesucht. Stattdessen bietet Sylt dem Besucher genau das Bild, das es dem Besucher zu bieten hat, tristes Anthrazit-Wetter, nicht ganz schwarz, allerdings schwarz bis grau genug, keinerlei Hoffnung auf Frühling keimen zu lassen.
Dafür hat der Wind endlich wieder auf knackig Nordwest gedreht, die Nordsee spült das Badusan bis an den Strand, so daß immer einen Meter von der Brandung entfernt üppig Meersalz durch die Luft wirbelt und das Schniefen wieder eine eitel Freude ist.
Bei der Gelegenheit soll nicht unerwähnt bleiben, daß die Wetterorakler mit ihren beliebten Vorhersagerätseln zumindest für die Insel Sylt eine Trefferquote von an die 10% zu bieten haben, denn das, was z.B. heute geweissagt wird, tritt morgen auch ein, allerdings woanders, nur nicht auf Sylt.
Will heißen, wenn sie Sonnenschein für morgen im Portfolio haben, dann gäbe es den auch. In Norwegen.