7. Juli 2013

Schlagzeilen einer angeheiterten Redaktion

SPIEGEL-ONLINE 07. Juli 2013, 17:58 Uhr
Bruchlandung in San Francisco

Aus heiterem Himmel

Die Ursachensuche läuft bereits auf vollen Touren.


Ja, dürfen Flugzeuge nur aus betrübtem Himmel stürzen? Das erinnert mich an die vergangene Woche, als bei blendendem Radelwetter der vordere Reifen platt machte. Hat 50 Euro gekostet, weil der Stift vom Fahrradhändler meinte, eine neue Decke wäre auch fällig, die ist eh völlig hinüber. Wieso machen Fahrradreifen ausgerechnet bei schönem Wetter schlapp? Weil bei schlechtem nicht geradelt wird. Und warum stürzt ein Flugzeug bei schönem Wetter ab? Na, bei Schlechtwetter und Sturm kann es ja jeder.

Die NSA, das FBI, die CIA, der Heimatschutzbund und wer noch alles so ein Flugzeugunglück aufzuklären haben, schnorcheln zur Zeit Youtube und Twitter ab. Aus für gewöhnlich schlecht unterrichteten Kreisen, die jedoch nicht der Regierung nahestehen, heißt es:

Wir werden noch einige Zeit benötigen, die Youtube-Videos und Twitter-Fotos auszuwerten, um uns über den Verlauf und die Ursachen des Unglücks Klarheit zu verschaffen.

Hadmut Danisch ergänzt:

Die NSA guckt uns gerade bis in die Unterhosen, die TSA fummelt uns sogar in den Unterhosen herum, jeder Tweet wird überwacht und aufgezeichnet, das Land strotzt vor Überwachungskameras, aber wenn ein Flugzeug mit 300 Menschen eine Bruchlandung hinlegt, haben sie keine Videoaufnahme davon.

Da wir schon beim Radeln waren, sei noch auf einen höchst kriminellen Umstand verwiesen, den das Enthüllungsmagazin nach gründlicher Recherche aufdeckte.

SPIEGEL-ONLINE 07. Juli 2013, 15:03 Uhr
Ende der Dynamo-Pflicht

Revolution am Fahrradlenker

Von Michael Fröhlingsdorf

Millionen Radler nutzen seit Jahren illegale Akku- und Batterie-Lampen.


Jau, lauter Kriminelle, diese Radfahrer. Benutzen illegale Lampen. Wahr­schein­lich aus China, mit NSA-Spionagechip, um Bilder für Google-Streetview anzufertigen.

Nun, nachdem der Wachschutz beim Heise-Verlag irgendwann am vormittag das CMS wieder einschaltete, war auch Hal Faber unüberlesbar. Er faßt die Dummheiten der Woche in kurze Worte, die auch in der Langfassung gut daher kommen.

Ein Gauck ist damit die neue Maßeinheit in diesem Neuland, die die Unkenntnis der Auswirkung digitaler Lebensart zum Ausdruck bringt.

Er erklärt auch die Bosbachsche Unschärferelation, findet den verlorenen vierten Affen wieder, das ist jener, der nichts zu verbergen hat, und vermutet, daß Herr Tralafitti seine Brille verlegt hat, da der nichts mehr erkennen kann.