4. August 2013

Schockstudie für SFB-Rentner



Es muß schlimm um die Staatsmedien bestellt sein, wenn im Kampf gegen die Feindpropganda der journalistische Volkssturm an die Medienfront beordert wird.

Jochen Sprentzel, ehemaliger Sportchef des SFB und RBB, ist von den vielen Einzelfällen, die es im westdeutschen Staatsdoping gab, geschockt. Die arschzahmen Fragen stellte Raiko Thal, Ostgewächs.



Nun, ihr habt ja früher auch das Doping in der DDR ver­teu­felt, ohne zu ahnen, daß das auch in Westdeutschland war. Kam die Studie heute überraschend für dich?

Schon. Also, dieses Ausmaß habe ich niemals geahnt. Muß man wirklich sagen, in all den Jahren. Wir wußten immer, daß es natürlich immer auch viele Dopingfälle in West­deutsch­land gegeben hat, glaubten aber eigentlich, daß es sich um Einzelfälle gehandelt habe, um Profisportler, die viel Geld nachgejagt sind, aber daß das eigentlich wie in der DDR quasi staatlich verordnet und mit Billigung von vielen Stellen, Ärzten Trainern usw. geschehen ist, das ist schon ein Hammer, muß ich schon sagen...
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Man muß allerdings sagen, man hätte hellhörig werden können, bei den Olympischen Spielen 1972 schon, denn da wollte die Bundesrepublik im eigenen Land auf jeden Fall große Erfolge feiern und äh hat deshalb besondere Anstren­gungen unternommen... Da hätte man ein bißchen 'ne Ahnung haben können, daß die Bundesrepublik sich da nicht von der DDR in München vorführen lassen wollte...

Man muß allerdings auch sagen, wenn man mal so die Dinge dann sieht bis zum, bis zur Wende, bis zum Fall der Mauer, dann hat die DDR, muß man fast makabrerweise sagen, cleve­rer gehandelt, denn die war ja weit überlegen der Bundes­re­pu­blik. ... Das ist ja eben auch das Perfektionistische, was die DDR hatte. Aber wenn man dran denkt, Raiko, daß es auch hier um Kindesmißbrauch gegangen sein soll, dann ist das besonders perfide, denn das ist ja das, wie ich finde, was wir zurecht in der DDR angeprangert haben.

Waren vielleicht, rückblickend selbtskritisch betrachtet, die westlichen Sportjournalisten auch nicht ganz so kri­tisch?

Ganz klar. Wir waren, rückblickend betrachtet, zu blau­äugig, sicherlich zu naiv...


Zusammenfaselnd, äh zusammenfassend, glaubt Sprentzel, daß die Sport­ge­schichte jetzt umgeschrieben werden muß. Und er vergaß zu erwähnen, daß das MfS keiner Kontrolle* unterlag.

Wieso muß eigentlich die Sportgeschichte umgeschrieben werden? Und wer soll das tun? Die Profiradsportler des Blogs pfeifen sich jetzt eine ordentliche Portion Dope rein und satteln auf, da die Temperaturen gerade noch ange­nehm sind.

Übrigens, die Verblödungssteuer wird ihrer Bestimmung gemäß verausgabt. q.e.d.
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dazu später mehr