Ich wollte nur mal kurz ansagen, daß ich entschieden habe, eine Genußwanderung zu machen. Von mir aus könnt ihr losknattern. Ach ja, habe noch vergessen, den üblichen Satz zu sagen. Ich mache, wie weit ich komme. Wenn ich nicht mehr kann, dann erhole ich mich und gehe den gleichen Weg zurück, den wir gekommen sind.
Beim Trekking vom Teide herab via Pico Viejo war die zweite Bemerkung überflüssig, denn nie und nimmer hätten die Höhenmeter zurück gelaufen werden können. Da ging es eh nur bergab.
Eine Prise Doping half mir dann über die ersten Höhenmeter jenseits der 2.000 Meter hinweg. Immerhin wollte der Mann mit dem Panama-Hut den Sombrero erklimmen, nebst 50 Höhenmeter Bonus, um in den Teide-Nationalpark reinschauen zu können.
Schon bei der Abfahrt am Morgen war klar, daß es ein Glückstag werden könnte, was er auch wurde.
Am Schluß war der eingangs zitierte Wille, wenigstens einmal eine Genußwanderung zu absolvieren, auch Realität geworden. Es war eine Genußwanderung. Die Schuhe von Merrell waren zuweilen grenzwertig, auf dem Weg abwärts von 2550 auf 2000 eine wahre Freude, nimmt man das kleine Stück Basaltkies da mal aus, das unterwegs jeden Schuh gefordert hat. Und sie sind heil geblieben.
Nach Abbruch der schönen Tage muß das Thema Barfußlaufen nochmal vertieft werden, denn zumindest abwärts habe ich mich selten so sicher gefühlt wie mit diesen Schuhen.
Der Tag war mehr als nur Entschädigung für den Trip im Staub des Calima. Die meisten Bilder sind zumindest vom Motiv und der Belichtung her was geworden. Ob sie auch knackscharf sind, weiß man erst nach Analyse am großen Monitor.
An Tagen wie diesen gehen gute Bilder fast von alleine. Die wurden in ausreichender Menge angefertigt. Nun muß nur noch ein Dummer an den RAW-Konverter gesetzt werden, der daraus ansprechende Pixelhaufen zaubert.
Den Tierschützern unter den Mitlesern sei noch die erfreuliche Botschaft übermittelt, daß das Zwergkaninchen überlebt hat und nicht als Sonntagsbraten endete. Wurde hier jedenfalls gerüchtet.