6. Februar 2014

journalistisches Reinheitsgebot: "Neues Deutschland" zensiert Christoph R. Hörstel



Wenigstens weiß der Chefredakteur des Blogs jetzt, warum sein Haufen nichts geworden ist, weil er nicht so schicke Poesie formulieren kann, wie die publi­zio­nistischen Erben von Karl und Rosa, woraufhin er flugs beschloß, die ge­sam­te Redaktion auf den nächsten Kurs der Volkshochschule zu delegieren, der das Thema "Poesie für Doofe" thematisiert und verspricht, binnen 2 Seminaren aus jedem einen begnadeten Schrifsteller zu machen, wie jene, die für die "Rote Fahne" schreiben dürfen, dem intellektuellen Elitemagazin deutscher Revo­lutionäre.

Die Pseudo-Linke und ihre Presse sind immer wieder für Überraschungen gut; wenn man denkt, es kann nicht mehr absurder kommen, muss man sich eines Besseren belehren lassen. Der neue Skandal: Die (keineswegs “sozialistische”) Tageszeitung Neues Deutschland (ND) zensiert auf Druck durch den imperialen und zionistischen Mainstream nachträglich einen Artikel, welcher den Besuch jüdischer Rabbiner in Berlin zum Gegenstand hat.

Nunja, das mag man so sehen, wie die Autoren. Man mag es auch anders sehen. Vorsichtig formuliert, sagen wir das mal so. Es möge jeder seine eigene Meinung zur Tageszeitung ND haben, wie ihm beliebt. Angenommen, sie verstehen sich dort als halbwegs seriöses Blatt mit einem gewissen Anspruch, der einen Art minimaler Konsens darstellt, wer und wer nicht in dem Blatt publizieren darf, dann lautet die vollständige Begründung für die nacheilende Zensur wie folgt:

Viele Leser haben uns zu Recht darauf hingewiesen, dass der Autor dieses Textes mittlerweile Meinungen vertritt, die mit den politischen Grundsätzen von »neues deutschland« nicht vereinbar sind. Wir bedauern, ihm ein Forum gegeben zu haben. Der Beitrag wurde von der nd-Website gelöscht.
Die Redaktion


So viel Platz wäre sogar in der roten Fahne gewesen, dies vollständig zu zitieren. Das zum einen.

Der frühere ARD-Korrespondent Hörstel publiziert justamente in jenem Um­feld, indem auch Elsässer momentan tätig ist, der übrigens auch mal kurzzeitig für ND schrieb, um aus ähnlichen Gründen aus dem Blatt gebannt zu werden wie Hörstel dieser Tage. Elsässer hatten wir kürzlich im Blog. Alles, was zu diesen beiden Figuren zu sagen ist, haben wir im Blog bereits erschöpfend gesagt. Das zum anderen.

Der Greger hatte doch in dem Interview mit Elsässer angegeben, er habe lange vorher ein Gespräch mit "Neues Deutschland" gehabt, das aber nie ver­öffent­licht wurde. Wenn er am Ostbahnhof in etwa das Gleiche gesagt hat, wie im Videoclip, dann gab es da eigentlich auch nichts zu veröffentlichen. Er war IM der Berliner KriPo, nun ja, das wäre noch anderweitig zu verifizieren gewesen. Er habe Besuch von LKA-Beamten gehabt, die an sein Schweigegelübde appellierten. Geschenkt.

In einem Artikel zu Nick Greger läßt René Heilig offen, ob er sich auf das Video bezieht oder auf ein Gespräch mit Greger, das er selber geführt hat.

Greger selbst macht im Gespräch kein Geheimnis um biografische Fakten. Nicht erwünscht war offenbar sein Dasein als Spitzel.

Jetzt bleibt nur eine Frage offen: Wer sind die Antisemiten im Zeitungsland?