16. Februar 2014

Kinderporno-Affäre: CSU will Rache für Edathy



Sebastian Edathy hat dem Spiegel verraten, daß ihm Friedrich nichts gesteckt hat, er im Gegenteil selber auf die Idee gekommen sei, daß ein paar Knaben hinter dem Busch lauern könnten, (Edathy gilt als intelligent aber schwierig (Welt)), als der Spiegel im Herbst vorigen Jahres streng geheime Infor­ma­tio­nen der Kanadischen Ermittlungsbehörden leakte. Diese hatten einen Kinder­por­no-Ring gesprengt*, so der Spiegel, und in den Trümmern Kreditkarte und Adreßaufkleber von Edathy gefunden. BILD meint hingegen, es wäre die Lagerhalle für Kinderpornos gewesen, in der Edathy aufgefunden wurde.



An der Sprengung muß was dran sein, denn die Welt berichtet, Staubspuren machen Edathy für Ermittler verdächtig, da er vor den Trümmern seiner Karriere (Welt) stehe.

Nun, so lesen wir im Skandal-Blatt, will die CSU Rache für den ungerecht­fer­tigten Rücktritt Friedrichs nehmen. Sie werden wahrscheinlich jemanden in der CDU outen, der auch Dreck am Stecken haben könnte, damit ein SPD-Minister zurücktreten muß.

Außerdem, so teilt das Bundessexualamt mit, ist die Liebe zu Knabenbildern (BILD) vorerst nicht in der Liste der 50 erlaubten Sexualpräferenzen enthalten, was einer endgültige Bewertung des legalen Verhaltens von Herrn Edathy mo­men­tan hinderlich ist. Man hatte dieser Tage zwar Staatsanwalt Fröhlich gebe­ten, in seiner sehr gut besuchten öffentlichen Lesung aus den Ermitt­lungs­akten den gegen­wärtigen Erkenntnisstand zu den erlaubten Praktiken darzulegen, habe sich aber in gemeinsamer Diskussion mit den besten deutschen Schrift­setzern und TV-Reportern bisher nicht zu der Auffassung durchringen können, daß der Knabenbild-Fetischismus auch zu den offiziell erlaubten Sexual­prä­fe­renzen gehört. Er sei zwar nicht verboten, aber ein bißchen Igitt schon.

Nach Edathy gibt es möglicherweise ein zweite gesetzeskonforme Lichtgestalt in den Reihen der SPD, von der wir es so nie geahnt hätten. Es ist dieser Herr Oppermann, der einfach so im BKA anruft und sich erkundigt, ob da Ermitt­lungen laufen, wo das BKA nicht ermitteln darf.

Er habe sich "in jeder Hinsicht gesetzeskonform verhalten", so Thomas Oppermann, der somit einer der ersten hochrangigen Politker des Landes ist, der das gesetzeskonforme Verhalten Edathys bekräftigt.



Dann verstehen wir nicht, wieso die CSU den Blutrachegedanken pflegt.
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*via Gläubiger Hal Faber

Der erste große Schaden an der katholischen Lehre passierte, als sie die Sexualmoral ihrer Gläubiger regulieren wollte, schreibt Certeau über Galilei:

"Das moralische und vor allem sexuelle Verhalten des Menschen richtet sich so wenig nach den Vorgaben der Bibel und der Päpste wie die Sternenbahnen; darum gibt es eigentlich nichts zu regulieren."


Das wiederum veranlaßt einen Fetischliebhaber zu der Bewertung:

Modernen Katholizismus kann es nicht geben, da hilft keine Liberalität, außer die Kirche wirft Gott raus - nicht umgekehrt. Dazu muss sie Schriften rauswerfen, den Klump, die Reliquien, 99% des drögen Gesangs - manche Orgel lässt sich weiterverwenden. Der Papst kann auch kaum die Triebfeder sein, die in diese Richtung arbeitet. Was allenfalls brauchbar ist an Kirchen, das ist eine Infrastruktur, die von Personen genutzt wird, die sich und anderen helfen wollen - Selbsthilfegruppen, Seniorenfreizeit u.ä. jenseits kommerzieller Ausbeutung der Freizeit, bei der sich ein dritter eine goldene Nase verdient. Dabei stören Götter und Wahrheitsbücher gleichermaßen, sowie steife Klamotten und steife Hüften.