Wir lösen auf, denn gefragt wurde, was an der Spiegel-Meldung nicht stimmen kann, die behauptete, Ronnie O'Sullivan stünde kurz vor seinem 6. Titel.
Wir hatten die Ausage angezweifelt und entgegnet:
Ob er also steht, und wie kurz, oder meistens sitzt und zuschaut, das wird maßgeblich Mark Selby mitentscheiden. Mark Selby hat mitentschieden, daß Ronny O'Sullivan meistens sitzen und zuschauen mußte, wie er selber nach dem Match bestätigte.
"Manchmal kam ich mir ein bisschen betäubt vor, weil ich so lange auf meinem Sessel sitzen musste."
Hat er auchUnterm Strich ein recht souveränes 18:14. Auch diese Vermutung unsererseits stimmte also, nur daß Selby die 18 einheimste.
Das geht so in Ordnung, denn dem Selby stand der WM-Titel auch mal zu und gut, denn er hat sich seit Jahren in dessen Nähe bewegt. Nun hat er den Pott.
Typisch hingegen wieder mal die deutschen Medien.
SPIEGEL-ONLINE 06. Mai 2014, 08:48 Uhr
Snooker
Superstar O'Sullivan verpasst sechsten WM-Titel
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sueddeutsche.de 6. Mai 2014, 08:37
Snooker
O'Sullivan verpasst sechsten WM-Titel
In England sieht man das etwas anders.
Mark Selby denies Ronnie O'Sullivan to win his first World Snooker Championship title
oder
Mark Selby beats Ronnie O'Sullivan 18-14 to win world snooker final
Einen WM-Titel verpaßt man nicht einfach mal so, wie deutsche Qualitätsschreiber behaupten. Man bekommt ihn auch nicht verpaßt. Dazu gehören zwei, wovon einer zwingend besser sein muß, und sei es nur ein µ.