24. Mai 2014

kanarischer Klimawandel

Nicht nur die Toilettentests des ADAC oder die Wanderführer sind erlogen und gedichtete Promoepen. Auch der Klimawandel gehört zu jener Kategorie eingebildeter Theorien, die der praktischen Prüfung nicht standhalten. Hier, vor Ort, sind sagenhafte 17 Grad, die hoffentlich alsbald ihre Abschiebung nach Deutschland erfahren müssen, denn hier kann die keiner gebrauchen.

Zwecks Bespaßung oder Erheiterung der zwei willigen Badegäste haben sich die Rettungsschwimmer lustige Zahlenrätsel für ihre Bekanntmachungstafel ausgedacht. Für die Wassertemperatur erfanden sie ein Palindrom wahrhaft lyrischer Tiefe, das sie 22 nannten.

Um ein paar Sonnenstrahlen zwecks Bräunung abzufassen, muß ein Auto geentert und das Weite gesucht werden, denn die gibt es momentan nur auf Zuteilung, die Sonne.

Wir haben in Kanarien fast Ende Mai, Wind und graue Wolken satt nebst 17 Grad. Unfaßbar.

Stehen zwei frisch Angereiste Tölpel an der Rezeption und beschweren sich unisono, sie hätten Zimmer mit Meerblick gebucht. Der Meereskenner wollte schon den Ratschlag erteilen, sie mögen doch mal aus dem Fenster schauen und berichten, was sie da sehen, ließ es dann doch lieber bleiben, denn der sich anbahnende Disput mit der Rezeptionistin deutete darauf hin, daß die Frischlinge es wohl besser wußten, da einer mutmaßte, daß die anderen Zimmer zur Steilküste gehen. Nur gibt es hier in fußläufiger Entfernung keine Steilküste. Fast ausschließlich Zimmer mit Meerblick, mal mehr, mal weniger. Davon abgesehen, wer vor Ort ist, nutzt so ein Zimmer fast ausschließlich für Siesta, also wenn er bettlägrig ist. Der Rest der Zeit wird mit Aktivitäten an der frischen Luft, außerhalb des Zimmers, totgeschlagen.